Weinanbau und Weinherstellung: Von der Traube bis zur Flasche

Weinanbau und Weinherstellung: Von der Traube bis zur Flasche

Über die Kulitiverung und Produktion von Wein

Schritt für Schritt erklärt

Wein wird schon sehr lange gerne getrunken. Manch Weingenießer/in könnte sich dabei schon einmal die Frage gestellt haben, wie Wein eigentlich genau angebaut und hergestellt wird. Das ist ein weiter und intensiver Weg für jeden Winzer, der ihn fast das ganze Jahr beschäftigt. Im folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Schritte von der Lese der Trauben bis zum fertigen Wein in der Flasche vor. Doch bevor im Herbst mit der Lese begonnen werden kann, müssen einige wichtige Vorbereitungen im Weinanbau getroffen werden:

Weinanbau

Im Januar und Februar werden die Reben auf ein bis zwei Ruten (Bezeichnung für den Weintrauben tragenden Trieb) zurückgeschnitten, um einen Grundstock für das Reifen der Trauben zu setzen.

Dem Rebstock wird nun eine bestimmte Form geben, was auch als Erziehung bezeichnet wird. Dabei werden die Stöcke mit Hilfe von altem Holz oder durch Binden in Form gebracht, was eine gleichmäßige Versorgung der Triebe ermöglicht und die Grundlage für eine weitere Weinanbauverarbeitung mit Maschinen schafft.

Im Sommer werden die unerwünschten Triebe entfernt, um die vorhandenen Rebentriebe zu stärken. Diesen Vorgang bezeichnet man als „Ausgeizen“. Im Laufe des Sommers wächst nun eine Laubwand heran. Um die Qualität der Trauben zu optimieren und damit ein optimaler Lichteinfluss garantiert wird, muss diese Laubwand von einigen Blättern befreit werden.

Weinherstellung

Schritt 1 ~ die Lese

Im ersten Schritt der Weinherstellung werden die Weintrauben von den Weinreben getrennt bzw. gelesen und nach Qualität sortiert. Dabei werden faule oder unreife Beeren aussortiert. Anschließend werden sie von ihren Stielen getrennt, wodurch sichergestellt wird, dass keine ungewollten Aromen in den Wein gelangen. Das Entfernen der Stiele bezeichnet man auch als Abbeeren. Die Traubenlese beginnt je nach Klimazone und Wetter meist im frühen Herbst

Staude links

Schritt 2 ~ Maischen

Grundsätzlich bedeutet Maischen nicht anderes, die Beerenhülle aufzubrechen, sodass der erste Traubensaft austritt. Also ein Mix aus Schale, Fruchtfleisch und Saft.
Diese Maische wird nun für eine gewisse Zeit stehen gelassen und beginnt zu gären. Dabei werden bestimmte Stoffe freigesetzt, welche die spätere Farbe und den Geschmack des Weines beeinflussen. Übrigens ist der Saft und das Fruchtfleisch sowohl bei weißen als auch bei roten Trauben normalerweise hell. Rot- bzw. Roséweine erhalten also nur durch die rote Schale der Trauben ihre Farbe. Aus diesem Grund wird die Rotweinmaische auch, im Gegensatz zur Weißweinmaische, für mehrere Tage stehen gelassen, bevor sie ihm nächsten Schritt gepresst wird.

Korb mit Trauben

Schritt 3 ~ Pressen

Doch wie wird nun der Saft aus den Beeren gewonnen? Das geschieht mit Hilfe der Weinpresse, auch Kelter genannt. Dafür wird die Maische, oder die intakten Trauben in die Weinpresse geschüttet und dann verschlossen. Anschließend wird der Saft vorsichtig durch Druck herausgepresst, um möglichst viel Saft zu gewinnen, auch Most genannt.

Weinpresse

Schritt 4 ~ Filtern

Sollte es sich um Weißwein handeln, wird dieser vor der Gärung von Trubstoffen befreit. Dies geschieht zum Beispiel durch Sedimentation, Flotation oder den Einsatz eines Trubfilters.

Korken

Schritt 5 ~ Reifen

Sobald der klare Most vom Trub getrennt wurde, wird es Zeit für die Vergärung. Dabei lagern die Weine in Fässern oder Tanks. Oft reichen die im Most vorhandenen Hefen nicht für eine vollständige Gärung aus, weshalb der Einsatz von Reinzuchthefen weit verbreitet ist, welche den natürlichen Zucker im Most zu Alkohol, Hitze und Kohlensäure umwandelt.

Rotwein wird übrigens auf der Maische vergoren und erst danach gepresst, wodurch seine Fabre sichergestellt wird. Außerdem vergärt man ihn in offenen Behältern, wohingegen Weiß- und Roséweine in geschlossenen Behältern vergoren werden.

Weinfass

Schritt 5 ~ Filtrieren & Abstechen

Ist die Gärung abgeschlossen, wird es Zeit die restlichen Trubstoffe sowie die Hefe zu entfernen. Dabei wird der Wein in einen anderen Tank gepumpt und die Absetzungen zurückgelassen. Dieser Vorgang wird auch Abstechen genannt.

Fässer

Schritt 7 ~ Wein reifen lassen

Damit der Wein nun aber seinen vollen Geschmack entwickeln kann, wird er in Weinfässern oder Weintanks gelagert. Rotweine werden häufig länger gelagert als Weißweine.

Fässer

Schritt 8 ~ Die Weinabfüllung

Wurde dem Wein ausreichend Zeit zum Reifen gelassen, wird es nun Zeit ihn in Flaschen abzufüllen. Im Grunde kann der hergestellte Wein anschließend in den Verkauf gebracht werden. Ist eine weitere Reifung des Weins erwünscht, ist auch hier die Art der Lagerung sowie die ihn umgebende Temperatur sehr wichtig.

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