Das Destillieren ist ein chemischer Vorgang. In einem Lexikon für Chemie wird Schnapsbrennen als „Destillation von Alkohol zu Zwecken des Genusses“ definiert. Das Ziel ist also das Gewinnen einer buchstäblich geschmackvollen Mischung aus Alkohol, Wasser und Aromen. Wie bereits angeführt ist die Gärung die Grundlage: Dabei wird der in den Grundstoffen enthaltene Zucker durch Zusatz von Hefepilzen in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Zum Einsatz kommen verschiedene Grundstoffe: Obst wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Schlehen oder Getreide wie Weizen oder Roggen. Auch Weintrauben werden zu Schnaps, oder, etwas edler ausgedrückt, Weinbrand verarbeitet.

Die Genese eines edlen Brands beginnt jedoch schon lange vor dem Destillieren, nämlich im Garten. Nur gute und reife Früchte sorgen später dafür, dass die Spirituose ihren vollen Geschmack entfalten kann. Diese werden bis zu sechs Wochen vergoren. Neben den festen Bestandteilen der Früchte, also Kerne, Schalen und Fruchtfleisch bilden sich nach dem Ansetzen durch alkoholische Gärung flüssige und gelöste Stoffe wie Glycerin, Bernsteinsäure, Eiweiße und Aminosäuren, Pektine und Mineralstoffe. Je mehr Fruchtzucker das Obst hat, desto höher ist die spätere Alkoholausbeute.