Weingeschichte

Weingeschichte

Wie der Wein die Welt eroberte

Historisches zum Wein

Die Weingeschichte reicht viele tausend Jahre zurück. Im heutigen Syrien finden wir eine alte Traubenpresse, die sich auf das Jahr 8.000 v. Chr. datieren lässt und als ältestes Weinrelikt überhaupt gilt. Zudem konservierten Menschen bereits 6.000 v. Chr. im heutigen Georgien den Wein, indem sie ihn in Tongefäßen vergruben.

Es wurde also bereits vor mehr als 8.000 Jahren aktiv Weinbau betrieben und somit zählt die Weinrebe zu den ältesten Nutzpflanzen des Menschen. 

In Ägypten spielte der Wein bereits 3500 v. Chr. eine Rolle. Hier hatte der Wein eine Vielzahl an unterschiedlichen Bedeutungen. In der Medizin diente er beispielsweise als Lösemittel für bestimmte Stoffe und wurde äußerlich sowohl innerlich angewandt.

In der Mythologie wird der Wein in Verbindung mit den ägyptischen Gottheiten Schesemu und Osiris gebracht. Besonders bedeutsam war der Wein jedoch bei großen Festen, wie dem Fest der Trunkenheit oder auch dem Neujahrsfest.

Jedoch kamen dort die Rebstöcke nicht auf natürliche Weise vor und mussten somit vorab eingeführt werden. Es wird vermutet, dass die ersten ägyptischen Reben aus Kanaan stammten.

Zeugen der Weingeschichte: Statue zwischen Weinreben
Zeugen der Weingeschichte: Etwa 200 v. Chr. wurde der Wein ein Kernbestandteil der römischen Kultur.

Götter und Weine in der Antike

In Griechenland wurde mit dem Weinbau ca. 2.000 v.Chr. begonnen, wobei sie sich einiges von den Ägyptern abschauten. Die Griechen tranken ihren Wein mit Wasser verdünnt und konsumierten ihn bei religiösen Riten, Begräbnissen und Festen. Sie teilten dem Wein sogar eine Gottheit zu: Dionysos, der Gott des Weines. 

Etwa 200 v. Chr. wurde der Wein ein Kernbestandteil der römischen Kultur. Auch wirtschaftlich stellte der Wein eine wichtige Komponente dar, sodass sogar Weine aus Griechenland importiert wurden. Auch im alten Rom gab es Gottheiten, die eng mit der Weinkultur verknüpft waren, wie die Göttin für weibliche Fruchtbarkeit „Bona Dea“ und „Bacchus“, der in seiner Bedeutung dem griechischen Gott „Dionysos“ glich und für Fruchtbarkeit und Wein stand. Es ist nicht genau bekannt, seit wann die Reben als Kulturpflanzen in Deutschland genutzt werden. Allerdings ist sicher, dass es mit der Eroberung des südwestdeutschen Raumes durch die Römer zur Ausbreitung des Weinbaus in den Tälern des Rheins und seiner Nebenflüsse gekommen ist. 

Im Mittelalter wird die Verwendung von Holzfässern zur Weinlagerung allgemein gebräuchlich. Allerdings gingen die Ländereien mit den dazugehörigen Weinbauflächen in den Besitz der Kirchen und der Könige über, wodurch sich die Bereitung von Wein nur auf Klöster und Schlösser beschränkte. 

Im 17.-18. Jahrhundert beginnt eine neue Etappe in der Geschichte des Weins, denn hier beginnt die Perfektionierung der Weinbereitungstechniken. Es wurde zum Beispiel mit der Lagerung von Wein in Glasflaschen begonnen und der Verschluss durch natürlichen Kork wurde erfunden. Außerdem entwickelt der französische Mönch Dom Pérignon zu dieser Zeit das Verfahren der Schaumweinbereitung in der Champagne. 

Im 19. Jahrhundert waren spürbare Fortschritte des Weinbaus zu beobachten. So wurde beispielsweise die Auswahl der Rebsorten verbessert und es fanden zahlreiche Studienreisen statt. Doch diese Studienreisen brachten leider nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch Krankheiten und Schädlinge mit. So gelang die Reblaus von den USA nach Europa und hätte beinahe den vollständigen Bestand der Rebstöcke vernichtet, wodurch der Weinbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts weltweit leider einen gewaltigen Rückschlag einstecken musste.

Aufbruch der Weingeschichte

Doch im 20. Jahrhundert gab es einen gewaltigen Aufbruch der Weingeschichte. So wurden zahlreiche Winzer in den verschiedenen Lehr- und Forschungsanstalten intensiv geschult und es wurden neue Techniken und Gerätschaften entwickelt, die das Arbeiten im Weinberg wesentlich einfacher und effizienter gestalteten. In dieser Zeit wurden auch die ersten Winzergenossenschaften gegründet, die für bessere Organisation und einen besseren Zusammenhalt der Weinbauern sorgten. Zudem wurden in ganz Europa einheitliche Gesetze erlassen, die die Verbraucher vor Fälschungen und Betrug schützen sollten. Auch die Qualität der Weine verbesserte sich stetig und der weltweite Weinhandel erreichte einen neuen Höhepunkt.

Wie der Weinbau heutzutage in den bekanntesten Weinländern aussieht, können Sie in unseren Arikel über die bekanntesten Weinländer nachelesen.

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