Herr Hochdörffer, was schätzen Sie an Ihren Burgundersorten am meisten?

David Hochdörffer: Wir haben hier rund um Nußdorf ideale Böden für Burgunder: kräftige Lössboden und mineralhaltige Muschelkalkböden. Wir schätzen vor allem die Vielfältigkeit von Burgundern. Von eleganten, filigranen bis hin zu vielschichtigen oder kräftigen Weinen mit deutlichem Holzeinfluss - Burgunderweine können eine enorme Bandbreite zeigen, die uns immer wieder begeistert. Bei unseren Weinen - besonders in der Terroirweinlinie - haben wir immer wieder im Fokus, dass sie gelungene Speisebegleiter sein sollen. Gerade die Burgunder eignen sich aufgrund ihrer Harmonie dafür immer ganz besonders gut.

Wie alt sind Ihre Burgunderanlagen und planen Sie eine Erweiterung?

David Hochdörffer: Die ältesten Burgunderanlagen sind circa 45 Jahre alt. Ungefähr 65 Prozent unserer Rebfläche sind mit Burgunderreben bestockt, wobei Grauburgunder hier den größten Anteil hat. Der Burgunderanteil ist stetig am wachsen. Dieses Frühjahr haben wir Chardonnay, Weißer Burgunder und Grauer Burgunder gepflanzt.

Welchen Stellenwert haben die verschiedenen Burgundersorten bei Ihnen?

David Hochdörffer: Unser Weingut ist seit Jahren schon auf Burgunder fokussiert, wobei neben Grauburgunder, Chardonnay, Weißburgunder und Spätburgunder auch St. Laurent und Frühburgunder angebaut werden. Mein erster eigener Wein, den ich damals in der Winzerausbildung komplett alleine gemacht habe, war ebenfalls ein Grauer Burgunder. Auch meine Ausbildung beim badischen Weingut Salwey, die ja ausschließlich Burgunder produzieren, hat mich diesbezüglich stark geprägt.

Mit und ohne Holzausbau: Welche Weine sind die Favoriten Ihrer Kunden?

David Hochdörffer: Das ist das schöne an Burgundern: Jeder Stil hat seinen Platz. Der meistverkaufte Wein in unserem Weingut ist der Grauer Burgunder trocken in der Literflasche, dicht gefolgt von den beiden Terroirweinen Grauer Burgunder trocken „Löß“ und Weißer Burgunder „Löß“. Diese Weine haben jeweils keinen beziehungsweise nur einen geringen Holzeinfluss. Unsere Lagenweine hingegen sind ausschließlich im großen Holzfass bzw. Barrique ausgebaut und gewinnen dadurch an Tiefe und Komplexität. Jeder Weinstil hat seinen Anlass.

Welche Weine würden Sie zu Festtagen empfehlen?

David Hochdörffer: An den Festtagen hat man Zeit zu genießen. Ich empfehle daher einen gereiften Chardonnay trocken „Godramsteiner Münzberg“ aus dem Jahr 2018, ein sehr tiefgründiger und vielschichtiger Wein, der im Glas immer wieder neue Facetten entwickelt und den man immer wieder neu entdecken kann. Wir legen jedes Jahr eine gewisse Menge an Lagenweinen zurück und haben dadurch die Möglichkeit unseren Kunden eine gewisse Jahrgangstiefe zu zeigen.

 

Herr Hochdörffer, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.