Herr Dr. Hill, wieviele Hektar Rebflächen und Mitglieder haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Dr. Sebastian Hill: Die rund 400 Mitgliedsfamilien der Oberkircher Winzer und des Winzerkellers Hex vom Dasenstein bewirtschaften in Summe rund 670 Hektar Rebflächen. Darauf stehen die Rebsorten Spätburgunder, mit etwa 48 Prozent, Klingelberger, mit etwa 15 Prozent, Müller-Thurgau, mit etwa 14 Prozent, Grauer Burgunder, mit etwa 11 Prozent, sowie Weißer Burgunder, Merlot, Gewürztraminer und ein paar weitere.

Werden Sie demnächst Ihren Rebsortenspiegel verändern, wenn ja, weshalb?

Dr. Sebastian Hill: In den vergangenen Jahren wurde der Anteil an weißen Rebsorten erhöht. Darüber hinaus wurden mit Weißwein-Rebsorten, wie zum Beispiel Sauvignon Blanc, Souvignon Gris, Chardonnay oder Viognier, und mit den Rotwein-Rebsorten Syrah, Tempranillo und Lagrein neue Wege beschritten. Es sollen dadurch Konsumtrends berücksichtigt und der klimatischen Veränderungen Rechnung getragen werden.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Dr. Sebastian Hill: Eine grundlegende Veränderung ist nicht festzustellen. Im Bereich der „Mengendreher“ findet nach wie vor „feinherb“ guten Absatz. Erfreulich ist darüber hinaus die Entwicklung im Premiumsegment, zumeist trocken und mit Holzausbau. Durch unsere herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren konnten wir unsere Marken in diesem Bereich weiter stärken. Dies zahlt sich nun deutlich aus. Aber auch der alkoholfreie Bereich gewinnt an Bedeutung.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, Weine mit weniger Alkohol, weniger Säure oder mehr Restsüße?

Dr. Sebastian Hill: Alkoholfrei wird weiter an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus ist „easy drinking“ unserer Ansicht nach ein Trend für die Zukunft. Auch unsere eher schmelzigen Ortenauer Rieslinge finden vermehrt Kunden.

Wo sehen Sie Ihre Genossenschaft in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Dr. Sebastian Hill: Als Oberkircher Winzer und Winzerkeller Hex vom Dasenstein können wir unseren Kunden ein äußerst attraktives Sortiment mit starken Marken präsentieren. In unserer Größenordnung ist es darüber hinaus essenziell, alle Marktsegmente zu bespielen. Ziel wird dabei sein, eine noch deutlichere Differenzierung zwischen den Marken des LEH und den Marken der Linien Fachhandel/Gastro/Endverbraucher umzusetzen.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Dr. Sebastian Hill: Zunächst ist ein Besuch in der wunderschönen Landschaft der Ortenau, am Fuße des Schwarzwaldes, immer eine Reise wert. In unseren zwei Vinotheken haben Kunden die Möglichkeit, alle Weine zu verkosten und weiterführende Informationen zu unseren Weinen und Sekten zu erhalten. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit zu einem Blick hinter die Kulissen und unsere vielen Genussveranstaltungen sind eine perfekte Chance, unsere Weine in Kombinationen mit den wundervollen Menschen und der einzigartigen Landschaft zu erleben.

 

Herr Dr. Hill, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.