Denn Rosé liegt im Trend. In Deutschland tragen aktuell nach Angaben des Deutschen Weininstituts 13 Prozent aller Qualitäts- und Prädikatsweine diese Farbe. Kein Wunder, für Rosé spricht, ein Weintyp zu sein, der besonders in kulinarischer Kombination Spannung erzeugen kann. Man genießt ihn gut gekühlt zu gegrilltem Fisch, Fleisch vom Grill, zu Salaten, zu Thai- und Chinaküche und würzigen Vorspeisen, die saftigen Körper mit intensiver Beerenfrucht benötigen, wie sie ein Weißwein nicht liefern kann. Auch Jan-Andre Storz von der Weinkellerei Storz in Württemberg und "Rose-Winzer des Jahres 2021" schwärmt von diesen Weinen. "An Roséweinen schätzen wir vor allem die Vielseitigkeit. Egal ob zu Vor-, Haupt- und Nachspeisen oder einfach als gut gekühlter Begleiter auf der Sommerterrasse, Rosé ist dein Freund."

Für Christian Nett vom Weingut Bergdolt-Reif & Nett gehört Rosé einfach zum Sommer dazu. "Die tolle Fruchtaromatik, die von den roten Beeren kommt, ist was ganz besonderes. Das macht den Wein für diese Jahreszeit richtig, da auch die Begleiter wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und so weiter gerade frisch reifen und besonders zum Rosé gut passen."

Reiner Roßwog, Kellermeister der Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen, bevorzugt Rosé als Saignèe trocken ausgebaut mit belebender Säure. Bei der Saignée-Methode handelt es sich im Prinzip um ein Vorpressen der roten Trauben, was, als Nebenaspekt, dem späteren Rotwein mehr Farbe und Dichte verleiht. Als Cuvèe von verschiedenen Rebsorten wird der Flaneur Rosé der Winzergenossenschaft im Sommer auch gerne als Grundlage für Mixgetränke verwendet.

Marcel Fischer vom Weingut St. Georgenhof schwört auf trockene Roséweine aus Cabernet Sauvignon oder Merlot. "Ich mag das grüne Aromenspektrum, das diese Rebsorten mitbringen, sehr. Am besten noch in Verbindung mit 5 bis 6 Gramm Restsüße pro Liter." Victoria Bretz, Juniorchefin bei unserem "Roséweingut des Jahres 2022", mag dagegen die Geschmacksvielfalt der roséfarbenen Weine. "Von Himbeere, Erdbeere und Waldbeeraromen bis hin zu grünen und würzigen Nuancen ist alles mit dabei.

Nun darf man schon auf die Ergebnisse der Juni-Verkostung gespannt sein. Werden die meist hellen, lachsfarbenen Rosés wie etwa in Deutschland, Österreich und der Region Côtes de Provence oder die dunkleren, erdbeerfarbenen Rosés, wie sie etwa in Spanien oder Übersee die Regel sind, besser abschneiden? Die prämierten Weine werden Ihnen jedenfalls den Sommer versüßen, natürlich auch in der trockenen Variante