Herr Lieleg, seit wann arbeiten Sie mit PIWIs und aus welchen Gründen?

Harald Lieleg: Wir haben uns 2015 entschieden, einen Hektar mit fünf PIWI Sorten zu pflanzen die unser Edel-Rebsortiment widerspiegeln könnten. Bei den Rebsorten handelt es sich um Donauriesling, Muscaris, Blütenmuskateller, Carbernet Blanc und Souvignier Gris. Wir haben in der heutigen Zeit die Möglichkeit ein nachhaltiges Rebsortiment zu pflanzen, darum sind wir auch den Schritt gegangen und wollen bis 2028 40 Prozent unserer Flächen umstrukturieren.

Was sind Ihre bevorzugten PIWI-Sorten und weshalb?

Harald Lieleg: Bei uns wachsen sehr gut mit viel Sortencharakter der Muscaris, Souvignir Gris und Donauriesling. Ich finde, dass die Rebsorten sehr robust sind, wodurch wir uns den Pflanzenschutz zu 80 Prozent ersparen können. Man muss man bedenken, dass wir in der Steiermark einen durchschnittlichen Regen von 1000 Litern pro Quadratmeter haben und es daher recht schwierig ist ohne Pflanzenschutz auszukommen. Wir können mit den PIWIs bis 2030 die Klimaziele der EU, 50 Prozent Pflanzenschutzmittel einzusparen, erreichen.

Ist eine Erweiterung oder Umstellung der Rebfläche mit PIWIs geplant?

Harald Lieleg: Wir haben bis jetzt von unseren elf Hektar Rebflächen, bereits zwei Hektar umgestellt und wollen bis 2028 rund 40 Prozent unserer Flächen umstellen. Durch Grünveredelungen werden wir auf unseren alten Reben die neuen PIWIs draufveredeln. Dadurch verlieren wir nur ein Jahr an Ertrag. Dadurch haben wir die Möglichkeit auf 25 Jahre alten Rebstöcken zu veredeln. Das spiegelt sich im Wein wider. Wer kann schon sagen, dass er 25 Jahre alte Donauriesling-Stöcke hat.

Wie reagieren Ihre Kunden auf diese Weine und wie erklärungsbedürftig sind die Sorten?

Harald Lieleg: Der Anfang war recht schwierig, da dieses Rebsortiment noch keiner kannte- Mittlerweile ist es für unseren Betrieb nicht mehr so schwierig, da die Kunden bereits wissen, dass wir uns auf PIWIs spezialisiert haben und immer ausgezeichnete Weine daraus machen. Wir punkten jedes Jahr mit vielen Auszeichnungen.

Bieten Sie Ihre PIWIs quasi als Gegenstück zu "klassischen" Sorten an oder sollen sie eher als Sortimentserweiterung verstanden werden?

Harald Lieleg: Es sollte eine Erweiterung unseres Sortiments sein, da die Rebsorten ein total neues Geschmackserlebnis für Gaumen und Nase sind. Das größte Argument ist wohl der Schutz unserer Natur durch wenig Einsatz an Pflanzenschutzmittel und die Nachhaltigkeit auf allen Ebenen.

 

Herr Lieleg, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.