Eigentlich wollte Thomas Geiger aus Meersburg-Riedetsweiler Rennfahrer werden. Als 14-jähriger hatte er bei den Profis auf dem Nürburgring Fahrtwind geschnuppert. Seinen Führerschein bekam er an einem Rosenmontag ausgehändigt. Statt zur Fasnet begab sich der Motorradneuling auf die Piste und schrottete gleich bei der ersten Ausfahrt seine Maschine. Nach diversen Stürzen und einem Montageaufenthalt im Irak übernahm er schließlich das elterliche Weingut. Er lernte den Winzerberuf, eröffnete eine Besenwirtschaft und sattelte nebenher den Betriebswirt darauf. Sechs Wochen vor seiner ersten Weinlese erhielt er die Absage einer großen Kellerei und musste daher kurzfristig Tanks und Pumpen kaufen. “Es war kein Jahrhundertwein”, erinnert sich der Winzer, aber einer, der “hingehauen hat”.

Danach blieb Geiger am Ball und meldete Weine zur Prämierung an, weil er nicht als “Wald- und Wiesenwinzer” gelten wollte. Mit Erfolg, er bekam auf Anhieb Goldmedaillen. Auch mit seinen Bränden kann er überzeugen und erhielt vor kurzem unter anderem Top-Gold für seine Quitte. Für seine Destillate stehen 2 Hektar Obstanlagen, für seine Weine rund 5 Hektar zur Verfügung.

Nun zum Wein der Woche. Er stammt aus Anlagen die bis zu 30 Jahre alt sind. Die Trauben wurden grün halbiert und dadurch wurde auch der Ertrag reduziert. Die Trauben für diesen Wein wurden sehr spät geerntet. Aber so, dass noch eine markante frische Säure vorhanden war. Danach wurde der Wein mit mehrfachem Hefe aufrühren, teilweise im Holzfass, ausgebaut. Das Resultat überzeugt mit Aromen von Blüten und etwas gelben Früchten, dazu kommen würzige Noten, eine fruchtige, knackige Art und eine angenehme Länge.

Dieser Weißburgunder passt besonders gut zu Fisch, zum Beispiel zu einem schönen Bodenseesaibling oder Kretzer, die gerne auch gebraten sein dürfen. Aber auch zu Fleisch mit helleren Soßen eignet sich der Wein.