Herr Danner, wieviele Hektar Rebflächen und Mitglieder haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Stephan Danner: Wir haben 330 Hektar Rebfläche und 220 Winzerfamilien, davon sind 141 aktive Winzerfamilien. Unser Sortenspiegel nach der Anbsufläche: 42 Prozent Spätburgunder, 28 Prozent Riesling, 10,5 Prozent Müller-Thurgau, 9,5 Prozent Grauburgunder, 3 Prozent Traminer (Clevner), 2,5 Prozent Weissburgunder, 1,5 Prozent Chardonnay, 1 Prozent Gewürztraminer und der Rest sind unter anderem Souvignier Gris, Scheurebe, Muskateller und Cabernet Sauvignon.

Werden Sie demnächst Ihren Rebsortenspiegel verändern, wenn ja, weshalb?

Stephan Danner: Ja wir werden an den Steillagen vermehrt auf Souvignier Gris als PIWI Sorte setzen. Beim Rotwein und Rosé sind wir noch auf der Suche nach einer passenden Sorte. Der Hintergrund ist ganz einfach, weniger Pflanzenschutz, gepaart mit weniger Arbeit in der Steillage.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Stephan Danner: Nein das kann ich nicht sagen. Unsere Sortenstruktur hat sich in den letzten 20 Jahren nur ganz leicht verändert. Den Spätburgunderanteil haben wir leicht reduziert und dafür die Grau- und Weißburgunderflächen erhöht. Dies aber nur in kleinen Schritten, da wir trotz sinkender Rotwein Nachfrage extrem Weißherbst und Rosé verkaufen.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, Weine mit weniger Alkohol, weniger Säure oder mehr Restsüße?

Stephan Danner: Was wir merken, ist, dass die sehr stark holzlastigen Rotweine in der Nachfrage abnehmen. Selbst bei uns in der Vinothek, wo wir sehr viele französische Kunden aufgrund der Grenznähe begrüßen dürfen, ist dieser Trend spürbar. „Vom Holz geküsst“, ist aktuell das Zauberwort und die Weine sind nachgefragt.

Im Süden von Deutschland, gerade im Großraum München verspüren wir, dass die Weine immer trockener sein müssen. Wir haben in den letzten Jahrzehnten oft festgestellt, dass gerade München immer wieder zuerst einen Trend aufzeigt. Nachdem jetzt ein „süßes Schwänzchen“ bei den Verbrauchern gefragt war sind wir gespannt, ob sich dies in den nächsten 5 Jahren wieder ändern wird.

Wo sehen Sie Ihre Genossenschaft in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Stephan Danner: Hoffentlich immer noch so gut, wie aktuell. Aufhalten können uns nur die enormen Kostensteigerungen und manche politische Agrarentscheidung.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Stephan Danner: Ach, das ist ganz einfach. Wir haben in den letzten fünf Jahren unsere Vinothek in die Zukunft geführt. Das Zauberwort ist die „Moderne“, ohne unsere Tradition und Herkunft zu verleugnen. Wir bieten ein top modernes Einkaufserlebnis mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten. Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr durchgängig geöffnet. Samstag und Sonntag von 9 bis 13 Uhr. Das komplette Sortiment von Wein, Sekt und Spirituosen kann temperiert jederzeit verkostet werden. Auch viele Geschenke und Präsentideen bieten wir unseren Kunden. Wir sind kein „Weinmuseum“ oder haben für jeden Wein einen „Thron“ gebaut.

Außerdem kann man in Weinort Durbach super verweilen. Tolle Wanderwege, E-Bike Touren, Wohnmobilstellplätze, Hotels und Restaurants laden zu einem ganztägigen Ausflug ein. Die Einkaufstour in unserer Vinothek kann man dann als „Apero“ oder „Digestiv“ des Tages in Durbach genießen.

 

Herr Danner, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.