Herr Dietrich, wieviele Hektar Rebflächen und Mitglieder haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Frank Dietrich: 90 Familien bewirtschaften aktuell 230 Hektar Rebflächen. Dabei handelt es sich bei den weißen Sorten um 30 Prozent Silvaner, 19 Prozent Müller-Thurgau, 16 Prozent Bacchus, 10 Prozent Weiß- und Grauburgunder, 2 Prozent Riesling und 3 Prozent entfallen auf übrige Weißweinsorten. Bei den roten Sorten haben wir 7 Prozent Domina, 3 Prozent Spätburgunder, 5 Prozent Regent und 5 Prozent übrige Rotweine.

Werden Sie demnächst Ihren Rebsortenspiegel verändern, wenn ja, weshalb?

Frank Dietrich: Müller-Thurgau, Bacchus und Regent nehmen tendenziell ab. Wir verstärken Burgundersorten inklusive Chardonnay und PIWIs, genauer Cabernet Blanc, Blütenmuskateller und Sauvitage. Die Gründe: In guten Standorten bevorzugen wir Rebsorten, die das Terroir besser zum Ausdruck bringen und PIWIs um unseren Pflanzenschutzmitteleinsatz weiter zu reduzieren.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Frank Dietrich: In unserer Genossenschaft geht der Trend klar zu hochwertigen Weißweinen.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, Weine mit weniger Alkohol, weniger Säure oder mehr Restsüße?

Frank Dietrich: Ein großes Thema ist weniger Alkohol. Dies spiegelt sich in einem alkoholfreien Wein und Secco, unserer sehr erfolgreichen Sommerlaune mit nur 9,5 Volumenprozent Alkohol, aber auch bei den großen Weinen, deren Alkohol nicht wesentlich über 13 Prozent liegen sollte.

Wo sehen Sie Ihre Genossenschaft in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Frank Dietrich: Wir werden weiter konsequent unseren Weg in Richtung nachhaltiger Wirtschaftsweise gehen, unablässig an der Qualität feilen und noch stärker die Herkünfte unserer Weine differenzieren und die individuellen Besonderheiten herausarbeiten. Wir werden wie schon in den vergangenen Jahren zeigen, dass unsere besten Weinbergslagen der Ursprung großartiger langlebiger und spannungsreicher Gewächse sind.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Frank Dietrich: Jeder Weinfreund, der ehrliche und handwerkliche Winzerarbeit sucht und das nachhaltige Wirtschaften unserer kleinen und kleinsten Winzerfamilien zum Wohle der Natur und zum Erhalt der Kulturlandschaft schätzt, ist bei uns herzlich willkommen. In den Sommermonaten lässt es sich gemütlich bei einem Glas Wein in unserer Sommerbar verweilen oder man drückt die Schulbank und belegt ein Weinseminar in unserer Weinschule.

 

Herr Dietrich, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.