Herr Bergmann, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Lukas Bergmann: In unserem familiengeführten Weingut haben wir 14 Hektar Rebflächen im Anbau. Die Rebsorten verteilen sich auf Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Kerner, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc, Bacchus, Müller-Thurgau und Scheurebe bei den weißen Rebsorten und Spätburgunder, Dornfelder, Merlot und Dunkelfelder bei den roten Rebsorten.

Werden Sie demnächst weitere Flächen kaufen und wird sich Ihr Rebsortenspiegel verändern?

Lukas Bergmann: Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal mit einem sehr gut befreundeten Winzer einen Pachtbewirtschaftungsvertrag abgeschlossen. Das gibt uns die Möglichkeit, neue Rebsorten in unser Weingut zu integrieren und zusätzlich die Qualität immer vorzugeben. Dies ist ein Vorteil, den wir nicht hätten, wenn wir die Trauben oder den Most einfach nur zukaufen würden. So haben wir diesen Herbst einen Riesling aus einer Top-Riesling Lage ernten können und einen Cabernet Sauvignon, der nach der Weinlese 5 Wochen auf der offenen Maische vergoren wurde und nun 30 Monate im Tonneau reifen darf, bis er in den Verkauf kommt.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Lukas Bergmann: Das Kaufverhalten der Kunden verändert sich natürlich. Rebsorten wie Weißburgunder oder Grauburgunder sind immer beliebter geworden. Vor allem boomt der Sauvignon Blanc von uns sehr. Nach 2 Monaten war er bereits ausverkauft und viele Kunden fragen, wann der neue Jahrgang 2023 erhältlich ist. Wir wollen einen weiteren Weinberg mit dieser Rebsorte im nächsten Jahr neu anlegen.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau?

Lukas Bergmann: Die leichteren, jüngeren Weine mit weniger Säure sind für den Alltag am Beliebtesten. Jedoch kann man sagen, dass die Nachfrage nach Weinen, die im Barrique ausgebaut wurden und ein langes Hefelager hatten, sehr stark ist. Es kommt auch auf den jeweiligen Anlass an.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Lukas Bergmann: In den nächsten Jahren wird sich in unserem Weingut einiges verändern. Wir haben schon die letzten Jahre viel für den herbizidfreien Weinbau getan, was gerade an der Nahe nicht sehr einfach ist und auch nicht war. Zum anderen bin ich seit diesem Sommer Weinbautechniker und voll in den Familienbetrieb eingestiegen. Ich freue mich darauf in der kommenden Zeit meine neuen Ideen umzusetzen.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Festessen vorschlagen?

Lukas Bergmann: Zu den Festtagen würde ich immer den Riesling Kreuznacher Narrenkappe empfehlen, da er einfach eine einzigartige Leichtigkeit hat und dennoch eine großartige Tiefe.

Bei den Rotweinen empfehle ich entweder unseren Spätburgunder -R- oder unseren Merlot -R-. Diese Weine haben eine wundervolle Reife und durch den Ausbau mehrere Monate im Barrique und das lange Hefelager haben sie eine ausgeprägte Dichte und ein tolles Aroma nach Kirsche und schwarzer Johannisbeere, welche sehr gut zum Beispiel zu einer Festtagsgans passt.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Lukas Bergmann: Wir haben ein breit gefächertes Lagenportfolio und besitzen Top-Lagen nicht nur rund um Windesheim, sondern auch in Bad Kreuznach. Die Verkostung unserer Nahe-Weine mit all ihren Facetten bietet ein besonderes Geschmackserlebnis. Es lohnt sich, in der Natur rund um unsere Weinberge zu entspannen, das Weingut kennenzulernen und unser breit gefächertes Wein-Sortiment zu genießen, zum Beispiel bei der Weinprobe in einer unserer Probierstuben. Zudem plane ich in der nächsten Zeit eine neue moderne Vinothek einzurichten.

 

Herr Bergmann, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.