Frau Krebs, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und werden Sie am Rebsortenspiegel etwas verändern?

Sarah Krebs: Wir bewirtschaften 25 Hektar rings um Friedelsheim. Unser Rebsortenspiegel ist sehr vielfältig, unser Schwerpunkt liegt aber vor allem auf dem Riesling und Burgundersorten, wie Grauburgunder und Spätburgunder. In Zukunft möchten wir gerne mehr mit PIWI-Sorten arbeiten. Wir haben schon Solaris und Regent als Rebsorte, wollen nächstes Jahr aber noch Sauvignac anpflanzen. Auch die südländischen Rebsorten werden aufgrund des Klimawandels für uns immer wichtiger, so haben wir auch die Rebsorte Cabernet Sauvignon und Shiraz als eine der Besteller in unserem Sortiment.

Wie viele verschiedene Weine erzeugen Sie und wie viele Flaschen füllen Sie ab?

Sarah Krebs: Wir haben ein relativ großes und vielfältiges Sortiment mit rund 50 Weinen, darunter auch Sekt und Secco. Wir bauen die Weine in verschiedenen Ausbauarten und Geschmacksrichtungen aus, so ist für jeden etwas dabei. Wir füllen im Jahr circa 200.000 Flaschen ab.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden?

Sarah Krebs: Unsere Kunden lieben trinkfreudige, fruchtige und frische Weine. Bei den Weißweinen ist gerne mal etwas weniger Alkohol gefragt, bei Burgundersorten darf es aber wiederum etwas mehr sein. Unsere Rotweine überzeugen unsere Kunden mit einer schön eingebundenen Holznote durch gebrauchte Barriquefässer oder große Holzfässer.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Sarah Krebs: 70 Prozent unserer Weine gehen an Ab-Hof-Kunden. Unsere Kunden kommen gerne zu uns ins Weingut und haben gerne den Kontakt zur Winzerfamilie. Der Weingenuss sollte für sie nicht kompliziert sein, sondern einfach Spaß machen. Unsere Kunden decken jede Altersschicht ab. Durch unseren Social Media Auftritt und unsere Hoffeste können wir auch immer mehr jüngere Leute als Kunden gewinnen.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Sarah Krebs: Ich möchte unseren Bekanntheitsgrad gerne erweitern und auch gerne mehr in den Fachhandel und Gastronomie kommen. In Zukunft werden wir uns auch mit der Erweiterung unserer Aussiedlung beschäftigen, da wir in den letzten Jahren immer stetig gewachsen sind. Ansonsten probiere ich zum Beispiel im Keller weiterhin viel aus und verfeinere Arbeitsschritte. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Sarah Krebs: Ich selbst starte super gerne mit einem prickelnden Glas Rosé Sekt in den Abend. Für eine Party in geselliger Runde würde ich unsere Scheurebe trocken empfehlen, da sie ein leichter, exotischer und spritziger Wein ist. Der Wein sollte nicht kompliziert sein, sondern Lust auf mehr machen.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Sarah Krebs: Wir sind eine herzliche und offene Winzerfamilie, die den Leuten, gerade auch jungen Leuten, den Weingenuss gerne näherbringt. Wir haben für jeden Geschmack etwas im Sortiment, so dass der nächste Lieblingswein sicher gefunden werden kann.

Was war für Sie die Motivation Winzerin zu werden? Und welche Vorbilder haben Sie?

Sarah Krebs: Meine Motivation Winzerin zu werden und gleichzeitig mein Vorbild, war und ist meine Familie. Ich bin in einem Familienbetrieb aufgewachsen und habe schon früh mitbekommen wie viel Arbeit hinter dem Produkt Wein steckt. Meine Eltern haben mir aber gezeigt, dass Winzersein nicht nur ein Beruf ist, sondern auch unfassbar viel Spaß macht. Es ist das tollste Gefühl sein eigenes Produkt am Ende in den Händen zu halten, es mit den Leuten teilen zu können und deren Begeisterung mitzuerleben.

 

Frau Krebs, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.