Herr Höhn, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie, wie sieht der Rebsortenspiegel aus und werden Sie diesen demnächst verändern?

Felix Höhn: Wir bewirtschaften derzeit sechs Hektar Rebfläche. Unsere Rebsorten, die wir auf dieser Fläche bewirtschaften, sind vor allem Silvaner, Müller-Thurgau, Riesling, Bacchus und Weißburgunder. Aufgrund der klimatischen Bedingungen werden wir unseren Rebsortenspiegel in den kommenden Jahren anpassen. Neben Silvaner sollen vor allem Burgundersorten wie Weiß-, Grauburgunder sowie Chardonnay den Hauptanteil der Rebfläche einnehmen.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, mehr Frucht, weniger Alkohol, weniger Säure oder mehr Restsüße??

Felix Höhn: Das kann man pauschal so nicht beantworten. Bei unseren Gutsweinen geht der Trend ganz klar zu weniger Alkohol, mehr Frucht und weniger Restsüße. Die besten Beispiele hierfür sind unser trockener Bacchus sowie unser trockener Rosé. Beides Weine, die für jeden zugänglich sind und einfach nur Spaß machen. Bei den Lagenweinen arbeiten wir bewusst mit höheren Alkoholgehalten, mehr Säure und natürlich auch Holzeinfluss, wobei die ursprüngliche Charakteristik der Rebsorte sowie das Terroir dabei nicht übertönt werden sollen.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Felix Höhn: Bisher hatten wir ganz klassisch unsere Stammkunden die mehrmals im Jahr ihre fixen Bestellungen bei uns abholten. In letzter Zeit haben wir jedoch Veränderungen festgestellt, da wir vor allem durch unseren Gutsauschank sowie unserem Winetrailer mit dem wir auf verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland unterwegs sind, vermehrt auch eine neue Zielgruppe ansprechen konnten. Jüngere Weintrinker, die Interesse an der Herkunft, den Menschen mit ihren Geschichten hinter dem Wein und nachhaltigen Weinbau haben, werden auf uns aufmerksam.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren und was ist bis dahin geplant?

Felix Höhn: In den nächsten fünf Jahren wird noch viel passieren. Wie schon erwähnt soll der Rebsortenspiegel in den nächsten Jahren verändert werden. Das Hauptaugenmerk liegt hier vor allem bei den Burgundersorten. Desweitern ist der Plan in den kommenden Jahren, die Charakteristik unserer Weine weiter zu verfeinern und das Terroir, von dem unsere Weine leben, noch mehr herauszuarbeiten.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Felix Höhn: Für die Festtage ganz klar unseren Weißburgunder aus dem Tonneaux Fass. Vielschichtig im Bukett, Birne leicht floral und dennoch würzig. Am Gaumen dann Kräuter mit leichter Phenolik.

Für Partys dann doch unseren Bacchus trocken, den man leicht mit einem Sauvignon Blanc verwechselt. Exotische Früchte, ein bisschen Grapefruit und grüne Noten mit einer animierenden Säure führen zu einem enormen Trinkfluss.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Felix Höhn: Wir bieten mehr als nur Wein, wir bieten ein Erlebnis, das die Sinne anspricht und Erinnerungen schafft. Neukunden sind herzlich eingeladen, unsere Leidenschaft für den Wein mit uns zu teilen. Am besten geht das natürlich direkt in unserem Gutsauschank am Weingut. Hier kann man am Ufer des Altmains bei fränkischer Brotzeit unsere Weine am besten genießen.

Was war für Sie die Motivation Winzer zu werden?

Felix Höhn: An dem Beruf haben mich die vielen, abwechslungsreichen Schritte, die notwendig sind um einen Wein zu produzieren, gereizt. Von der Anlage und Pflege eines Weinberges über die Arbeiten im Keller bis hin zur Vermarktung der fertigen Weine kommt keine Langeweile auf.

 

Herr Höhn, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.