Herr Lo Franco, seit wann betreiben Sie Bio-Anbau und bei welchem Verband sind Sie organisiert und weshalb?

Antonio Lo Franco: Wir betreiben seit Beginn der Fattoria La Vialla im Jahr 1978 Bio-Landwirtschaft mit Bio-Weinanbau und betreiben seit Ende der 90-iger Jahre biodynamische Landwirtschaft. Die Weine der Fattoria La Vialla stammen aus biologisch-biodynamischer Landwirtschaft und sind mit dem europäischen Logo, das in allen Ländern gültig ist, und mit dem Markenzeichen von ICEA , dem Kontrollorgan, welches die biologische Landwirtschaft in Italien bescheinigt, gekennzeichnet. Sind die Erzeugnisse auf dem Etikett mit Demeter entsprechend beschriftet, dann sind sie außerdem biodynamisch zertifiziert. Die biologische und/oder biodynamische Zertifizierung garantiert nicht nur eine gesunde und natürliche Methode der Landwirtschaft, den Respekt für die biologische Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren sowie die Fruchtbarkeit des Bodens, sondern auch das komplette System der Verarbeitung mit periodischen Kontrollen und Analysen. Darüber hinaus garantiert die biologisch-biodynamische Zertifizierung den Verzicht auf GVO, also genetisch veränderte Organismen, in jedweder Verarbeitungsstufe, von den Samen über die Pflanzen bis zu den Rohstoffen.

Welche Rebsorten bevorzugen Sie und weshalb?

Antonio Lo Franco: Ich denke, dass die Favoriten immer vom Terroir abhängen. Lassen Sie mich das erklären: Die in der Toskana herausragenden Rebsorten sind mit Sicherheit der Sangiovese für die Rotweine und der Trebbiano-Malvasia für die Weißweine. Es handelt sich um Sorten, die nicht nur an eine historische Tradition gebunden sind, sondern sich auch perfekt an das Gebiet angepasst haben und daher hier ihr maximales Potenzial zum Ausdruck bringen. Der Sangiovese wächst heute, wenn auch mit kleinen Unterschieden im Charakter, in der ganzen Toskana - wenn man die tyrrhenische Küste ausnimmt - und variiert je nach der Beschaffenheit des Bodens und den verschiedenen Mikroklimata. Im Landesinneren ist er frischer, duftender und weniger stark gefärbt, während er in der Maremma dunkler, intensiver und alkoholhaltiger ist. Dasselbe gilt für die weißen Trauben, die sich perfekt für den berühmten Vin Santo eignen und sogar in der Cuvée für nach der Charmat-Methode hergestellten Sekten eingesetzt werden können.

Natürlich können die persönlichen Vorlieben unterschiedlich sein. In unserem Fall handelt es sich um zwei heikle Rebsorten: den Sauvignon und den Pinot Nero, schon allein aus der Herausforderung heraus, ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Hat sich seit Corona Ihr Weinabsatz verändert, eventuell durch neue Kunden?

Antonio Lo Franco: Unsere Zahlen sind wieder auf vor Corona Zeiten zurück gependelt. Wir verkaufen alles direkt an den Endverbraucher, ganz ohne Zwischenhändler und Wiederverkäufer.

Hat sich Ihr Weinangebot in den letzten Jahren verändert oder planen Sie Änderungen?

Antonio Lo Franco: Wir setzen auf immer mehr Weine aus zertifizierter Einzellage.

Kommt Bio-Weinanbau mit dem Klimawandel besser zurecht?

Antonio Lo Franco: Die biodynamische Landwirtschaft als regenerative Landwirtschaft kommt besser mit dem Klimawandel zurecht.

 

Herr Lo Franco, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.