Herr Pfaffl, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Roman Josef Pfaffl: Wir bewirtschaften derzeit 158 Hektar Weingärten, bepflanzt mit Grüner Veltliner, Muskateller, St. Laurent, Zweigelt, Riesling, Chardonnay, Grauburgunder, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Merlot und Cabernet Sauvignon.

Werden Sie demnächst weitere Flächen kaufen oder pachten?

Roman Josef Pfaffl: Wir haben keine konkreten Pläne in diese Richtung, aber wenn sich Möglichkeiten neben unseren bestehenden Flächen ergeben, werden wir uns die schon anschauen. Die Sorten ergeben sich dann auch aufgrund der Lage und Bodenbeschaffenheit.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Roman Josef Pfaffl: Ja, da gibt es immer wieder Schwankungen. Sehr konstant ist die Nachfrage nach Grüner Veltliner, das steigt immer noch deutlich an. Hier ist Österreich sehr klar positioniert. Wo wir derzeit auch viel Wachstum sehen, ist bei trockenem Muskateller. Eine besonders interessante Weinstilistik auch für das junge Publikum, weil der Wein einen wunderschön aromatischen Duft und Geschmack hat.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, Weine mit weniger Alkohol?

Roman Josef Pfaffl: Wir haben tendenziell etwas weniger Säure in den Weinen und sehen, dass das den Kunden sehr entgegenkommt. Beim Holzausbau sind wir auch sehr zurückhaltend, stellen besonders bei den Weißweinen vor allem die Frucht in den Vordergrund. Im Weißweinbereich arbeiten wir bei den Reserven gerne mit Akazienholz, da das viel zurückhaltender ist als Eiche und, wie wir meinen, besser zu unserer Weinstilistik passt. Es ist auch das Holz, das schon seit jeher in unserer Gegend für die Weinbereitung verwendet wurde.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Roman Josef Pfaffl: Für ein Weingut ist das keine große Zeitspanne. Alles, was ich heute pflanze, kann ich erst in drei Jahren das erste Mal ernten. Insofern werden sich keine drastischen Änderungen ergeben, aber wir werden weiterhin versuchen, Schritt für Schritt immer besser zu werden. Das betrifft auch das rundherum. Gerade wird zum Beispiel die Fassade unserer Kellerei mit Photovoltaik eingekleidet, nachdem die Dachanlage bereits in Betrieb genommen wurde. Mit der Ost-West-Ausrichtung wollen wir auch die Abend- und Morgenstunden besser ausnützen und ein Stromspeicher soll uns über die Nacht helfen. Solche und ähnliche Projekte gibt es viele. Es sind die kleinen Dinge, die das ganze dann ausmachen.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Festessen vorschlagen?

Roman Josef Pfaffl: Hui, da gibt’s viele und das kommt natürlich darauf an, was so serviert wird. Aber keinesfalls fehlen sollte unsere brandneue Juwel Muskateller Reserve 2022. Mit ihrer unglaublichen Fülle an Gewürznoten wie aus Tausend und einer Nacht und dieser feinen Finesse ist der Wein wie gemacht für einen genussvollen Festabend in schöner Runde.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Roman Josef Pfaffl: Weil es viel zu entdecken gibt. Unsere Weingärten sind im südlichen Weinviertel und in Wien verstreut auf unterschiedlichsten Lagen und Böden. Das ergibt ein sehr vielfältiges Sortiment an unterschiedlichen Rebsorten und Weinstilen, von leicht und lebhaft bis zu richtig kräftig und vollmundig und das in weiß, rot und rosé.

Herr Pfaffl, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.