Herr Hallerr, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Robert Haller: Wir haben 120 Hektar mit folgendem Rebsortenspiegel bei den weißen Sorten: Silvaner 34 Prozent, Riesling 26 Prozent, Müller Thurgau 13 Prozent, Bacchus 6 Prozent, Grauburgunder 5 Prozent, Scheurebe 3 Prozent, 5 Prozent sonstige, darunter Gewürztraminer, Chardonnay, Rieslaner, Muskateller und Sauvignon Blanc. Bei den roten Sorten haben wir 8 Prozent Spätburgunder, Domina und Blaufränkisch im Ertrag.

Werden Sie demnächst weitere Flächen kaufen oder pachten?

Robert Haller: Nein, wir sind seit längerem in unserer Fläche stabil, unser Absatz deckt sich momentan passgenau mit unseren produzierten Weinen, eine Veränderung der Fläche ist deshalb nicht geplant. Geringfügige Änderungen, die durch Weinbergs-Erneuerungen entstehen sind bei unserer Größenordnung nicht relevant.

Kaufen die Kunden derzeit andere Weine als vor ein paar Jahren?

Robert Haller: Größte Gewinner sind bei uns VDP.Ortswein Silvaner, Riesling und Burgunder. Liegt wohl daran, dass wir hier schon außergewöhnlich „viel Wein“ für das Geld im gehobenem Mittelsegment bieten und diese Kategorie gleichzeitig den Einstieg im Bocksbeutel darstellt.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, Weine mit weniger Alkohol?

Robert Haller: Ein Trend geht definitiv zu etwas geringerem Alkohol, auch bei unseren Top-Weinen aus VDP.Erste Lage und den Großen Gewächsen ist eine Grenze der Akzeptanz bis 13 Prozent spürbar. Weiterhin liegen fruchtige Weine klar im Trend. Seit Jahren ist hier zum Beispiel die Scheurebe im Aufwärtstrend, auch im hochpreisigen Segment wie bei unserem trockenem Ortswein oder dem Siegerwein des Internationalen Scheurebe-Preises in der Kategorie „Halbtrocken“, unserem 2022 Scheurebe Kabinett. Auch unser Gutswein Muskateller liegt seit Jahren in einem Aufwärtstrend.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Robert Haller: Wir wollen in diesen wirtschaftlich unsteten Zeiten unsere Kundenbeziehungen festigen und weiterhin den Weinliebhabern in aller Welt Weingenuss und Lebensfreude vermitteln. Dazu stehen wir mit unserer über sieben Jahrhunderte alten Stiftung.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Festessen vorschlagen?

Robert Haller: Zum Einstieg gerne einen klassischen Müller-Thurgau trocken VDP.Gutswein. Beim Gänsebraten darf es dann ein Würzburger Stein Silvaner VDP.Erste Lage sein, Bei Fischgerichten einen mineralischen trockenen Riesling aus dem Marsberg VDP.Erste Lage und zu dunklem Fleisch liebe ich einfach einen feinen Spätburgunder aus dem Veitshöchheimer Sonnenschen VDP.Erste Lage. Darüber hinaus gibt es natürlich noch alle Möglichkeiten an VDP.Großen Gewächsen und auch überragende Edelsüße Weine.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Robert Haller: Weil bei uns immer zuverlässig beste Qualität in jeder VDP.Klassifikationsstufe bekommen. Vorausgesetzt sie lieben unsere klare, mineralische und frankophile Art der Weine. Dafür stehen wir mit unserem alten Rebbestand aus 80 Prozent Steillagen.

Herr Haller, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.