Frau Kleser, Sie sind IHK geprüfte Sommelière sowie IHK geprüfte Champagner Fachsommelière. Wie sind Sie denn sozusagen auf den Wein gekommen?

Eva Kleser: An den Wein kam ich quasi automatisch als klassisches Gastrokind. Mit 16 Jahren haben ich in einer Pizzeria begonnen und mich dann "hoch gearbeitet". Es folgte das Fachabitur im Restaurantfach, einige Stellen in der gehobenen Gastronomie sowohl in Wiesbaden, Frankfurt als auch in Zürich, bis ich mich dann selbstständig machte. Im Züricher Oberland hatte ich ein Jahr lang die Lodge auf einem Golfplatz. Zurück in Deutschland hatte ich dann von 2015 bis 2018 mein Restaurant "Leib & Seele". Dieses führend, fühlte ich mich irgendwann unerfüllt - noch nicht fertig. Ich wollte schon immer eine Fortbildung im Bereich Wein mache. So entschied ich mich dann für den Schritt Sommelière zu werden. Heute verkaufe ich über meine eigene Firma essenz Weine und gebe Seminare.

Sie produzieren auch Pestos, wie kam es dazu?

Eva Kleser: Mit 3 Jahren habe ich meiner Oma auf dem Stuhl stehend am Herd geholfen und noch zu Kindergartenzeit meine Freundinnen zu Hause mit Pfannkuchen bekocht. Als ich 2009 für 5 Jahre in die Schweiz zog, habe ich meiner Familie und Freunden sogenannte Fresskörbe selbst gemacht. Hierfür hatte ich hochwertige Nudeln beim Italiener besorgt und verschiedene Kreationen Pesto selbst gemacht. Das kam super an und sie bestärkten mich. Somit machte ich mich ans Werk und kreierte weitere Pesto Sorten. Vom Wallnuss-Pesto, über Mango-Chili-Pesto bis hin zum Blattgold-Pesto habe ich meiner Leidenschaft hier freien Lauf gelassen.

Ich habe die größte Perfektion in den Klassiker, das Basilikum-Pesto, investiert. Hierfür habe ich sogar einmal bei der Weltmeisterschaft in Genova teilgenommen, um zu schauen, wie es tatsächlich die wahren Nonnas im Mörser zubereiten. Es war ein Spektakel! Als ich dann Globus für meine Pesto Varianten gewinnen konnte, ging es lange um das Erreichen der höchsten Haltbarkeit. Viele Proben wurden ins Labor geschickt und ich tüfftelte mit Haltbarkeitsverlängernden Methoden wie Milchsäurepulver und anderen Säuren herum. Dies hat jedoch alles meinem Standart des Geschmacks widersprochen. Irgendwann konnte ich mich durchsetzen und das Basilikum-Pesto durfte klassisch und wie alle meine Pestos ohne Zusätze, dafür jedoch "nur" mit einem Haltbarkeitsdatum von 6 Monaten in den Verkauf kommen. Mittlerweile sind es 4 Sorten, die ich exklusiv für meinen Großkunden Globus in der Schweiz produziere.

Sie waren erstmals als Jurorin bei unserer Verkostung im Juni dabei. Welche Eindrücke haben Sie von dort mitgenommen?

Eva Kleser: Von meinen ersten Verkostungen bei Ihnen habe ich sehr positive Erfahrungen mitgenommen! Das Bewertungssystem ist gut verständlich und die Weinauswahl wahr sehr spannend. Vor Allem die PIWIs haben mich begeistert. Die Expertise durch unseren Gruppenleiter hat mich zusätzlich fasziniert. Aber auch die verschiedenen Gruppen an beiden Tagen hat mir gut gefallen. So lernt man mit der Zeit alle Teilnehmer besser kennen, das finde ich sehr sympathisch.

 

Frau Kleser, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.