Herr Klepper, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Tobias Klepper: Wir bewirtschaften 8,1 Hektar Rebfläche, davon sind 64 Prozent Riesling, 22 Prozent Spätburgunder und der Rest verteilt sich auf Grauburgunder, Weißburgunder, die PIWI Fidelio, Silvaner und Roter Riesling.

Wieviele verschiedene Weine erzeugen Sie und wieviele Flaschen füllen Sie ab?

Tobias Klepper: Wir erzeugen 30 verschieden Weine, von trocken bis süß. Wir füllen 65000 Flaschen jedes Jahr ab.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, mehr Frucht, weniger Alkohol?

Tobias Klepper: Der Trend bei unseren Kunden ist sehr ausgewogen. Es gibt einige Kunden, die noch sehr gerne ihren trockenen Riesling trinken, aber auch Kunden, die lieber weniger Säure haben möchten. Denen bieten wir eine Alternative mit Grauburgunder und Weißburgunder an. Bei Rotwein liegt der Trend bei 50/50. Einige Kunden bevorzugen lieber den Rotwein im Edelstahl, andere lieber im Barriquefass. Wir sehen aber auch, dass der Trend zu Weinen mit geringerem Alkohol geht. Wir haben uns seit zwei Jahren dazu entschieden, Weißweine bis maximal 12,5 Volumenprozent Alkohol und Rotweine bis maximal 14 Volumenprozent Alkohol auszubauen.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Tobias Klepper: Unser Klientel liegt bei 35 bis 70 Jahren. Wir sehen, dass es eine Veränderung darin gibt, dass auch mehr junge Leute lieber eine Flasche Wein öffnen, anstatt Bier zu trinken.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren und was ist bis dahin geplant?

Tobias Klepper: Das Ziel unseres Weingutes und der Weine ist es, dass wir uns jedes Jahr verbessern. Von der Qualität der Weine angefangen bis über den Aspekt der Nachhaltigkeit. In den nächsten drei bis fünf Jahren ist es auch geplant, den Betrieb von konventionell in einen Biobetrieb umzustellen.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Tobias Klepper: Weine, die ich mir an Festtagen und Partys gut vorstellen kann, gibt es einige. Anfangen würde ich mit einem Sekt, bei diesem könnte man noch unterscheiden zwischen Riesling und Weißburgunder. Für easy-drinking Weine sind geeignet: Riesling Orstwein trocken, ein Roter Riesling feinherb oder ein Spätburgunder Rosé feinherb. Den Abend ausklingen lassen würde ich mit dem Red Sunshine, der als Grauburgunder maischevergoren ist und wie ein leichter Rotwein rüberkommt oder einem Spätburgunder Rotwein trocken ohne oder im Barriquefass gereift.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Tobias Klepper: Wir haben nicht nur die klassisch ausgebauten Weine, sondern auch einzigartige Weine, wie der Red Sunshine, ein maischevergorener Grauburgunder, der nach seiner Gärung für zwölf Monate im Barriquefass war. Des Weiteren haben wir zwei Weine, die durch die Methode Macération carbonique ausgebaut worden sind.

Was war für Sie die Motivation Winzer zu werden?

Tobias Klepper: Da ich von klein auf immer mit in den Weinbergen war, war es für mich schon früh klar Winzer zu werden. Obwohl mir meine Eltern immer gesagt hatten, dass ich auch was anderes lernen könnte, wo ich dann geregeltere Arbeitszeiten hätte. Mein Vorbild ist mein Vater, der schon früh mit dem nachhaltigen Denken im Weinbau angefangen hatte. Des Weiteren prägten mich bei meiner Ausbildung der Kellermeister Herr Latter im Weingut der Hochschule Geisenheim, wie auch der Kellermeister Gerd Ritter vom Schloss Johannisberg und während meines Auslandsaufenthaltes der Winemaker Miles Mossop aus Südafrika.

 

Herr Klepper, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.