Herr Rummel, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie und wie sieht der Rebsortenspiegel aus?

Patric Rummel: Wir bewirtschaften mittlerweile knapp 16 Hektar Weinberge rund um Hochstadt. Der Fokus liegt im Anbau sowie im Ausbau klar auf den Burgundersorten mit etwa 5 Hektar. Insgesamt liegen wir etwa bei 2/3 Weiß und 1/3 Rot. Moderne Rebsorten wie Sauvignon Blanc und Gelber Muskateller werden ebenso angebaut und vinifiziert, wie klassische Rebsorten, etwa Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner, oder internationale Sorten wie Chardonnay und Merlot.

Wieviele verschiedene Weine erzeugen Sie?

Patric Rummel: Das Sortiment besteht aus 20 Weinen. Weitere Erzeugnisse wie Sekt, Secco und Glühwein ergänzen das Ganze.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, mehr Frucht, weniger Alkohol?

Patric Rummel: Der Trend geht klar zu trockenen Weinen mit moderaten Alkoholgehalten. Dabei dürfen die Weine durchaus Spannung, Tiefe und eine lebendige Säure mit sich bringen. Ecken und Kanten stellen keine Probleme dar, solange sie gut eingebunden und einen harmonischen Gesamteindruck hinterlassen. Ebenso beim Holzeinsatz bei Weißwein oder Rotwein. Bewusstes einsetzen hochwertigen Holzes mit Maß und Ziel, aber vor allem Zeit und Geduld.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Patric Rummel: Zum größten Teil besteht unsere Kundschaft aus Privatleuten. Großteils mittleren und jüngeren Alters, die sich für Wein begeistern können und auch gezielt auf Weinmessen angesprochen werden. Ich denke, darauf ist aber auch mein Marketing, Design, Auftreten und das Gesamtbild des Weingutes ausgelegt. Was natürlich nicht heißt, dass ich mich nur darauf beschränke. Nach und nach wird aber auch immer mehr Gastro und Handel auf meine Weine aufmerksam, was mich natürlich sehr freut.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren und was ist bis dahin geplant?

Patric Rummel: Mein erster Jahrgang war 2016, in runderneuertem Look und Logo. Danach folgte die Betriebsübernahme im Jahr 2018. Von Anfang an war es ein stetischer Entwicklungsprozess ohne Stillstand, in allen Belangen. Sei es die Bewirtschaftung der Weinberge, seit Beginn 2016 haben wir die Fläche verdoppelt, Modernisierung der Technik, steigende Weinqualität, aber auch das wachsen an Herausforderungen. Weiterhin gesundes aber stetisches Wachstum der Flaschenproduktion, steigender Bekanntheitsgrad und höhere Wiedererkennbarkeit sind meine Ziele. Kurz: Die Rummel-Weine etablieren.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Patric Rummel: Zu Festen und Partys passen perfekt meine Goldkapseln, da Mittelsegment. Sie erstrahlen fruchtig und sortentypisch, dazu mit jeder Menge Tiefe und leichten Kanten. Von trockenen Burgundersorten bis hin zum aromatisch, feinherben Muskateller. Für jeden Geschmack den richtigen Wein.

Geht es eher Richtung Essensbegleiter an festlichen Feiertagen, empfehle ich einen vollmundig, cremigen Chardonnay trocken, oder zu besonderen Anlässen meine Lagenweine mit Holzfassreife. Gezielter Einsatz von alten und neuen Tonneaus oder Barriques, dazu Geduld und Fingerspitzengefühl lassen großartige Spitzenweine entstehen.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Patric Rummel: Ein kleines Familienweingut mit viel Nähe zur Basis. Ich als Kontaktperson in allen Belangen, sei es die Bearbeitung der Weinberge, die Vinifikation der Weine im Keller oder die Vermarktung durch Messen und Weinproben. Ein Mann, mit jeder Menge hervorragenden Weinen im Gepäck.

Was war für Sie die Motivation Winzer zu werden?

Patric Rummel: Naturnahes Arbeiten in den Weinbergen, künstlerische Verspieltheit im Weinkeller und zum Schluss das Genießen der Flasche Wein. Außerdem mein Großvater und der Rückhalt meiner Familie. In den 60er Jahren hat er den Landwirtschaftlichen Betrieb gegründet und folglich über 50 Jahre Herzblut und Fleiß investiert und im Rentenalter noch riesige Flurbereinigungen in unserer Gemarkung bewältigt. Mit weit über 70

Jahre die Weinberge zusammen mit der Familie bewirtschaftet, zur Überbrückung, bis ich 2018 den Betrieb übernehmen konnte. Mittlerweile ist er über 80 Jahre alt und trotz wohlverdientem Ruhestand erledigt er täglich kleine Tätigkeiten im Betrieb.

 

Herr Rummel, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.