Eingestiegen in das Weingut als Juniorchef ist er 2016 nach der Winzer-Lehre und dem Oenologie-Studium in Geisenheim. Sein interessantester Auslandsaufenthalt während seiner Ausbildung war die Zeit im Lavaux, einer der berühmtesten Lagen der Schweiz, bei der Domaine Louis Bovard, deren Weine weltweit in Top-Restaurants ausgeschenkt werden. "Beeindruckend war etwa die absolut mühsame Arbeit in den Terrassen oberhalb des Genfer Sees", berichtet Dominik. Dort lernte er auch den Umgang mit der alten Sorte Chasselas, die in Deutschland Gutedel genannt wird. Kein Wunder, dass Dominik daher gerne charaktervolle, dichte Weißweine mag, gerne auch teilweise im Barrique ausgebaut – wie zum Beispiel sein Chasselas JG. "Dieser Wein ist gerade als Speisebegleiter ideal. Aber im Sommer darf’s für mich auch gerne frisch und fruchtig sein, zum Beispiel unsere trockene Scheurebe", meint der Jungwinzer. Sein erster eigener Wein jedoch war der Spätburgunder JG 2011, der nach einem Jahr im Barrique auf die Flasche gefüllt wurde.

Zusammen mit seinem Vater Ernst bewirtschaftet er etwas mehr als fünf Hektar. Neben der Hauptrebsorte Gutedel/Chasselas werden vor allem Sorten der Burgunder-Familie angebaut sowie etwas Scheurebe. Mit der Umstellung auf den biologischen Weinbau, legen sie inzwischen auch den Fokus auf neue Piwi-Sorten. Dominik selbst ist hauptverantwortlich für die Aufgaben im Keller und bringt neue Ideen mit ein. Seine Frau Ellen präsentiert die Weine an Messen und Weinständen und ist auch für die administrativen Aufgaben und für die Buchhaltung tätig. Die Mutter Regina leitet in erster Linie die Weinstube mit ständig wechselnden Kunstausstellungen und Kleinkunst. Ein gut funktionierender Familienbetrieb, der erst 1993 entstanden ist. Quasi aus dem Nichts, es gab keinen elterlichen land- oder weinwirtschaftlichen Betrieb und keinen Quadratmeter Land oder Reben. Dafür Mut und Zuversicht sowie die Hilfe von Freunden bei den Arbeiten oder nötigen Reparaturen. Mit Hilfe einer befreundete Künstlerin entstanden dann auch die unterschiedlichen Etiketten für die Weine, da jeder Wein auch optisch seinen eigenen Charakter bekommen sollte.

Angesprochen auf seine Hobbys, meint Dominik. "Wenn ich mir etwas Zeit abstehlen kann, was im Sommer besonders schwierig ist, mache ich als Ausgleich Jiu-Jitsu. Ansonsten gerne eine Wanderung mit unserem Hund." Die Zeit dürfte demnächst etwas knapper werden. "Als junges Weingut gibt es immer wieder die Notwendigkeit etwas zu Bauen. Wir planen nun ein Flaschenlager." Und auf was dürfen sich Besucher freuen? "Bei uns darf man zumindest kein traditionelles Weingutsgebäude erwarten. Wir heißen aber jeden herzlich Willkommen. Mittwochs gibt es in unserer Weinstube neben einem guten Glas Wein auch noch etwas für den kleinen Hunger."