Der Stadtteil Kaimt wird von der Stadt Zell durch die Mosel getrennt. Während Zell während der Römerzeit gegründet wurde und schon immer eine Stadt war, ist Kaimt aus keltischer Gründungszeit und nach wie vor ein Winzer-, Bauern- und Fischerort. Hier ist auch die Stülb – Weingut & Sectmanufaktur angesiedelt. Klaus Stülb bewirtschaftet 4 Hektar Rebflächen auf einer natürlichen Terrassenformation im Moseltal, der geologischen Mittelterrasse. Das Terroir sind homogen lehmige und kiesige Ablagerungen auf grauem Devon-Schiefer mit einer Exposition nach Süd.

"Kurioserweise wird dieser Hang von einer Gemarkungsgrenze durchschnitten, so dass unsere Reben zum Teil dem Briedeler Weißerberg zugerechnet sind, und zum Teil der Kaimter Römerquelle. Dennoch ist das Terroir identisch", meint Klaus Stülb, der neben Riesling seit den 1980er Jahren alte Rebsorten kultiviert, die an der Mosel zum Teil schon ausgestorben waren, wie etwa Gewürztraminer, Grauer Burgunder, Gelber Muscateller und den Blauen Spätburgunder. Eigentlich war damit das Portfolio zunächst komplett. Dann gab es eine Entwicklung, die er als Biowinzer ausdrücklich begrüßte und auch fördern möchte: die Züchtung von pilzfesten Rebsorten. "Also pflanzte ich 1994 Regent, gefolgt von Muscaris, Souvignier Gris, Cabernet Blanc und Phönix, wobei letztere für Traubensaft vorgesehen ist."

Um aber sein Weinangebot nicht zu überdehnen, baut er immer wieder Klassiker und deren pilzfeste Pendants im Cuvée aus, so auch den Gelben Muscateller & Muscaris. Übrigens sind die Reben vom Gelben Muscateller die ältesten an der Mosel. "Geschmacklich bewährt sich diese Kombination, da das Spektrum der Aromen eines Weines so noch vergrößert wird." Der edelsüße Dessertwein präsentiert sich mit Aromen von Pfirsich, Mango und Ananas.

Dieser Weißwein passt prima zu sehr kräftigen Käsesorten, etwa Limburger-Typ, gedecktem Apfelkuchen mit Mürbeteig und Sahne oder an Stelle eines Desserts.