Ihren ersten eigenständigen Wein hatte sie nach ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung abgefüllt, einen feinherben Muskattrollinger Rosé aus dem Jahrgang 2001. Während ihrer Winzerlehre hatte Nina Mayerle bei drei renommierten Weingütern des Remstals, Weingut Jürgen Ellwanger, Weingut Gerhard Aldinger und Weingut Karl Haidle, gearbeitet und absolvierte dazu ein dreimonatiges Praktikum in Südafrika. Von 2002 bis 2004 war sie in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg und schloss mit dem Titel staatlich anerkannte Technikerin für Weinbau und Kellerwirtschaft ab. Acht Jahre später erfolgte die Hofübergabe an die damals 30-jährige Winzerin, die eine Vorliebe für Weine aus dem Holzfass hat. "Aber nicht nur die klassischen Roten, sondern auch Weiß- und Roséweine", ergänzt Nina Mayerle.

Mittlerweile bewirtschaftet sie rund 11 Hektar Rebflächen, die zu 60 Prozent mit roten Sorten bepflanzt sind. Davon sind die Hauptrebsorten Lemberger, Trollinger, Spätburgunder und Zweigelt aber auch Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Im Weißweinbereich stehen neben Riesling, Sauvignon Blanc und Grauburgunder auch etwas Roter Traminer und Auxerrois in Ertrag. Demnächst wird das Weinangebot aber noch erweitert. "Ich plane den weiteren An- und Ausbau von PIWI Rebsorten. Cabernet Blanc, Muscaris und Souvignier Gris haben wir bereits in unserer Anbaufläche", berichtet Nina Mayerle, die als erstes Weingut im Remstal mit dem Fair'n Green Siegel für nachhaltigen Weinbau ausgezeichnet wurde.

Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der feinen Weine. "Unser Weingut befindet sich auf dem Balkon des Remstals inmitten von Weinbergen und Streuobstwiesen mit Blick auf das gesamte untere Remstal sowie die Landeshauptstadt Stuttgart", schwärmt die naturverbundene Winzerin, die derzeit nur wenig Hobbsy hat. "Viel Freizeit bleibt einem mit eigenem Betrieb und einem Kleinkind nicht. Wenn dann gehen wir als Familie viel raus in die Natur und genießen bei einer Wanderung unsere schöne Landschaft. Gerade jetzt zur Kirschblüte wieder ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem man neue Kraft tanken kann und die Gedanken sprühen können." Das ist zur Nachahmung empfohlen, vielleicht auch beim jährlichen Hoffest „Weinselige Hof-Hocketse” am letzten Augustwochenende.