Danach wurden genau die Hälfte aller Qualitäts- und Prädikatsweine in der trockenen Geschmacksrichtung angeboten. Das entspricht einem Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil halbtrockener Weine blieb mit 21 Prozent konstant. Um zwei Prozent zurückgegangen ist dafür die Produktion lieblicher und süßer Weine. Sie machten 2022 nur noch 29 Prozent aller qualitätsgeprüften Weine aus.

Der Weißweinanteil wuchs 2022 um zwei Prozentpunkte auf 66 Prozent und die Roséweine legten um ein Prozent auf 13 Prozent zu. Das ging zulasten der Rotweine, die noch 21 Prozent der qualitätsgeprüften deutschen Weine ausmachten. Diese Angebotsentwicklung spiegelt sich in etwa auch in den Weinbergen wider. Der Anteil der angebauten Weißweinsorten hat sich 2022 hierzulande seit ihrem niedrigsten Stand von 63,1 Prozent im Jahr 2006 wieder auf 68,4 Prozent erhöht. Die Rebfläche der Weißweinsorten belief sich auf 70.752 Hektar und hat sich damit um 614 Hektar erhöht. Deutschlands Gesamtrebfläche ist dagegen mit 103.391 Hektar so gut wie konstant geblieben.

Zu den beliebtesten Rebsorten mit den größten Flächenzuwächsen zählten wie bereits in den vergangenen Jahren die weißen Burgundersorten, allen voran der Grauburgunder, gefolgt von Chardonnay und Weißburgunder. Der Anbau aller weißer Burgundersorten inklusive der Rebsorte Auxerrois wuchs damit auf 17.308 Hektar. Weiterhin leicht zunehmend ist der Riesling, der 2022 auf rund ein Viertel der bundesweiten Rebfläche kommt.

Von den Rebflächen der Bukettsorten legte Sauvignon Blanc mit 120 Hektar am deutlichsten auf mittlerweile 1.923 Hektar zu. Zu den weiteren Bukettsorten mit leicht steigenden Flächenanteilen zählen Scheurebe mit nunmehr 1.483 Hektar, Gewürztraminer, 1.120 Hektar, Gelber Muskateller, 579 Hektar, und der Goldmuskateller mit 86 Hektar.

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI), die kaum noch Pflanzenschutz benötigen, standen im letzten Jahr auf einer Fläche von 2.820 Hektar oder 2,7 Prozent der gesamten Rebfläche. Hier legten ebenfalls die weißen Vertreter, vor allem Cabernet Blanc, Souvignier Gris und Solaris, um 144 Hektar auf nun 1.026 Hektar am stärksten zu. Bei den roten Sorten dominiert der Regent mit einem Anteil von 90 Prozent, bei leicht rückläufiger Tendenz. Dafür werden andere Sorten wie Cabernet Cortis oder Pinotin vermehrt angepflanzt.