Herr Schneider, wieviele Hektar Rebflächen haben Sie, wie sieht der Rebsortenspiegel aus und werden Sie diesen demnächst verändern?

Michael Schneider: Wir bewirtschaften momentan 15 Hektar Rebfläche mit überwiegend Silvaner, Weiß- und Grauburgunder, Scheurebe, Bacchus, Müller-Thurgau, Spätburgunder, Riesling, Sauvigonon Blanc und kleineren Nischen wie Kerner, Albalonga, Chardonnay, Muscaris, Regent und Cabatin. Ich bin mit unserem aktuellen Rebsortenspiegel sehr zufrieden, würde in Zukunft nur noch mehr auf die Rebsorte Sauvignon Blanc setzen.

Wieviele verschiedene Weine erzeugen Sie und wieviele Flaschen füllen Sie ab?

Michael Schneider: Wir haben rund 35 Positionen auf der Weinliste und werden im Jahr so um die 30 verschiedene Weine produzieren. Unsere Flaschenanzahl liegt jährlich bei rund 90.000 bis 100.000 Flaschen.

Wohin geht der Trend bei Ihren Kunden, zum Beispiel Weine mit oder ohne Holzausbau, mehr Frucht oder weniger Alkohol?

Michael Schneider: Einen Anstieg sehen wir im Absatz der fruchtbetonten Weine, allen voran Sauvignon Blanc und Scheurebe, sowie in den Basic-Gutsweinen, die einen unkomplizierten, leichten Genuss bieten. Weine aus dem Holzfass sind auch immer sehr beliebt, solange das Holz nicht im Vordergrund steht.

Welche Klientel kauft bevorzugt bei Ihnen ein?

Michael Schneider: Wir verkaufen überwiegend an Privatkunden, die größte Anzahl liegt im Alter von 35 bis 65 Jahren. Wir merken, dass immer mehr junge Kundinnen und Kunden bei uns einkaufen, hier spielen vermutlich unser Online-Shop und die Präsenz auf verschiedenen Wein-Websites eine große Rolle.

Wo sehen Sie Ihr Weingut in den nächsten drei bis fünf Jahren und was ist bis dahin geplant?

Michael Schneider: Ich möchte den Fokus weiterhin auf unser Basis-Segment setzen mit einigen Akzenten im Premium-Bereich, etwa Pinot Noir, Silvaner aus dem Beton-Ei, ab und zu ein edelsüßer Wein. Außerdem möchte ich gerne den Weintourismus nutzen mit unseren Gästezimmern. Urlaub auf dem Weingut, ich denke, das wird in den nächsten 5 Jahren weiterhin beziehungsweise noch mehr im Trend sein.

Welche Ihrer Weine würden Sie zu Festtagen und Partys vorschlagen?

Michael Schneider: Zu Partys würde ich unsere Perlweine empfehlen sowie die Gutsweine, die einfach per se ein großes Publikum ansprechen.

Feste feiert man am besten mit unseren Ortsweine oder Lagenweinen, etwa Riesling im Bocksbeutel, Silvaner aus dem Beton-Ei oder ein schmelziger Grauburgunder. Zu einem ganz besonderen Anlass darf es auch mal eine Magnumflasche sein.

Aus welchen Gründen sollten vor allem Neukunden unbedingt zu Ihnen kommen?

Michael Schneider: Weil wir für jeden etwas haben. Egal ob „Neu-Weintrinker“ oder erfahrener Weinexperte: Unser Weinkeller hält für jeden den passenden Tropfen bereit. Wir haben ein großes Spektrum an unterschiedlichsten Weinen, Weinarten und Weinstilen - da wird jeder fündig.

Was war für Sie die Motivation Winzer zu werden?

Michael Schneider: Schon als kleiner Bub war für mich immer klar: Ich werde Winzer - so wie der Papa und der Opa. Damals bin ich noch mit den Spielzeug-Bulldogs gefahren, heute fahre ich die echten, großen Bulldogs und kann mich selbst in meiner Arbeit verwirklichen. Diese Entfaltungsfreiheit motiviert mich jeden Tag.

 

Herr Schneider, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und alles Gute.