Reichlich Skepsis erntete Robin, nachdem er 2010 mit jugendlicher Überzeugungsarbeit darauf drängte, den kräftigen Saft ertragsreduzierter, voll ausgereifter Lembergertrauben nicht wie üblich in Edelstahltanks auszubauen. Bis dahin durfte im elterlichen Gut in der Nähe von Stuttgart kein Wein mit Holz, geschweige denn mit Barriques überhaupt nur in Berührung kommen. Doch nach zweijähriger Lagerung schnitt das Resultat gleich auf Anhieb bei vielen Degustationen hervorragend ab. "Lediglich im damals 16- bis 18-jährigen Freundeskreis konnten die meisten natürlich noch nicht viel mit so einem hochkarätigen Wein anfangen", blickt Robin zurück, der nach wie vor oft und ausgiebig mit seinen Freunden ausgeht, auch wenn diese, wie er anmerkt, des Öfteren unter seiner Begeisterung für Wein „leiden“ müssten. Kein Wunder, schließlich hat er hohe Ziele im Visier. "Ich will die Qualität weiter ausbauen, um so als Weingut, wie auch als gesamtes Anbaugebiet Württemberg national sowie international noch besser wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden."

Um das zu erreichen, bietet er seinen Kunden auch mehrgängige Menüs, "gezaubert von meiner Verlobten", die von ihm mit der passenden Weinauswahl begleitet werden oder lädt zu Wagner`s Sommer Event mit Spezialitäten aus seinem selbstgebauten Smoker ein. Da er dazu noch an Plänen für ein neues Keller- und Lagergebäude arbeitet, um die Ernte aus den immer mehr werdenden Rebfläche unterzubringen und viel Fachliteratur liest, bleibt nicht mehr all zu viel Spielraum für weitere Hobbys. Wenn dann tagsüber aber doch einmal etwas Zeit übrig ist, fährt er gerne Enduro. "Am liebsten in der Region, da ich weiß, wo man mit dem Geländemotorrad fahren darf und wo besser nicht."

Danach feiert er im Freundeskreis bevorzugt mit seiner Lieblingssorte Lemberger, die schon seit Generationen in seinen Erligheimer Lagen angebaut wird, oder mit seinem Riesling "S", der mit einem kleinen Anteil mitvergorener ganzer Beeren und seiner geringen Schwefelzugabe ein bisschen in Richtung Orange-Wein geht. Denn seine Lust am Experimentieren hat sich der 25-Jährige erhalten, nicht zuletzt inspiriert durch seinen Aufenthalt im renommierten Biodynamischen Weingut Carlei Estate Winery im australischen Victoria. Das gilt auch fürs Essen. "Im Sommer muss natürlich regelmäßig etwas vom Grill oder vom Smoker ausprobiert und verfeinert werden." Bevorzugt begleitet von einem kräftigen Lemberger "R", der gerne schon etwas gereift sein darf, um sein ganzes Potenzial optimal präsentieren zu können.

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