Deutschlands beste Jungwinzerinnen des Jahres

16. November 2022

Bereits zum achten Mal führten wir diesen Wettbewerb mit dem Untertitel "Jugend forsch(t)" durch, der auf ein sehr breites Medienecho stößt. Wir haben Deutschlands beste Jungwinzerinnen des Jahres interviewt.

Ronja und Selina Clemens, Jungwinzerinnen mit Weingläsern vor den Weinbergen

Ronja und Selina Clemens, unsere Jungwinzerinnen des Jahres / Foto: Weingut Clemens

Manche Betriebe hatten dieses Mal weniger als fünf Weine eingereicht und kamen somit nur für die Einzelkategorienbewertung, nicht aber für die Gesamtbewertung in Frage. Denn für den Betriebsschnitt zählen die besten fünf trockenen bis lieblichen Weine eines Betriebes. Das Niveau der eingereichten Weine war sehr bemerkenswert, alleine die Vielzahl der von unserer Jury vergebenen Gold- und Silbermedaillen spricht für sich. Daher auch unsere herzlichsten Glückwünsche an alle Teilnehmerinnen. Macht weiter so!

Wolfgang Hubert hat die drei Bestplazierten interviewt.

Ronja und Selina Clemens, Laura Gindorf und Verena Waigand-Sacher, zuerst einmal die herzlichsten Glückwünsche von dem selection-Team. Welche Weine bevorzugt Ihr selbst?

Ronja Clemens: Meine Favoriten sind Sauvignon Blanc und Riesling. Ich bevorzuge eher die leichten, fruchtigen Weißweine, gerne auch mal mit Restsüße, so wie unseren „Sweet Dream“, den ich 2012 zum ersten Mal ausgebaut habe.

Selina Clemens: Meine Favoriten unter den Rebsorten sind Silvaner und Goldmuskateller. Ich mag überwiegend trocken bis feinherbe Weine, die frisch und fruchtig sind.

Laura Gindorf: Ich bin ein Fan von "lebendigen" Weinen, die in der Nase schon neugierig auf den Wein machen und die im Mund saftig sind und eine feine Struktur haben. Eine angenehme Säure gefällt mir gut, die spürbar ist, aber nicht überwiegt. Meine Lieblingsrebsorten sind Riesling und Cabernet Blanc. Generell probiere ich gerne die unterschiedlichsten Weine und Rebsorten, um neue Eindrücke zu sammeln und Unbekanntes zu entdecken.

Verena Waigand-Sacher: Meine große Leidenschaft gehört den Burgunder-Weinen wie Spätburgunder und Weißburgunder. Diese Weinsorten sind so vielfältig und wunderbar. Sie ergeben tolle Weine egal ob sie ganz klassisch im Edelstahltank, im Holzfass oder im Barriquefass ausgebaut werden. Durch unsere Steillage und die querterrassierten Weinterrassen, speichern die Buntsandsteinsteine über den Tag die Sonnenstrahlen und geben diese in der Nacht wieder an die Reben ab. So haben es die Rebstöcke immer kuschelig warm und das gefällt den Burgundersorten sehr.

Jungwinzerin Laura Gindorf auf einer Schaukel, mit Weinglas in der Hand. — Laura Gindorf vom Weingut Gindorf, Jungwinzerin von der Mosel / Foto: Weingut Gindorf

Jungwinzerin Laura Gindorf betrachtet eine Flasche Wein — Laura Gindorf vom Weingut Gindorf mit einer Flasche Wein / Foto: Weingut Gindorf

Wann habt Ihr Euren ersten Wein abgefüllt?

Selina Clemens: 2013 habe ich mit meiner Schwester gemeinsam einen Weißburgunder trocken im Holzfass ausgebaut, den „Sister Creation“, und 2016 den ersten eigenen Wein, einen Silvaner Selection trocken, abgefüllt.

Laura Gindorf: Meinen ersten eignen Wein habe ich 2015 abgefüllt, unsere Annaberg Riesling Schräglage. Das war mein erste Projekt im Weingut. Da habe ich noch in Geisenheim studiert. Im Sommer 2020 bin ich in unser Weingut eingestiegen. Ich bin die 2. Generation. Und dieses Jahr ist mein dritter offizieller Herbst im Weingut.

Verena Waigand-Sacher: Seit 15 Jahren arbeiten mein Vater und ich Hand in Hand in unserem kleinen aber feinen Weingut. Wir bewirtschaften knapp 2ha in der Steillage Erlenbacher Hochberg. Der erste Wein meiner Premiumlinie, schwarzes Etikett und silberne Treppe, wurde 2019 abgefüllt. Es war der Jungfernertrag aus dem Jahr 2017, ein Spätburgunder FR. Bereits 2015 gab es den ersten Weißen Burgunder FR aus dem Barriquefass.

Was sind die nächsten Pläne?

Ronja Clemens: Seit 2020 arbeiten wir zusammen mit unserem Vater im Weingut. In Zukunft möchten wir den Betrieb weiterentwickeln und modernisieren. Unser Augenmerk liegt auf der schonenden Verarbeitung und dem Ausbau der Weine, aber auch bei der Vermarktung. Auf unser abwechslungsreiches Sortiment und die Qualität unserer Weine legen wir auch weiterhin großen Wert.

Selina Clemens: Wir wollen miteinander wachsen, neue Ideen ausprobieren, aber dabei die Traditionen nicht aus dem Auge verlieren. Unsere Kunden jedes Jahr neu zu begeistern und neugierig zu machen – das liegt uns am Herzen.

Laura Gindorf: Unser nächstes Projekt ist unsere Weinstube zu renovieren und in eine kleine Verkostungs- und Veranstaltungslocation umzubauen, wo wir unsere Weine und ihre Herkunft für unsere Gäste erlebbar machen. Hinsichtllich der Weinproduktion möchten wir noch mehr Handarbeit in unsere Steillagen stecken, wo die Trauben für unsere Lagenweine heranwachsen, um stetig und kontinuierlich an unserer Herkunft zu arbeiten. Unser Motto ist "Lagenliebe" und das sollen unsere Kunden auch schmecken.

Verena Waigand-Sacher: Meine Pläne für die Zukunft sind, unsere einzigartige Kulturlandschaft weiter zu erhalten. Die Terrassenweinberge zu pflegen und vielen Menschen mit Weinbergswanderungen und anderen Events meine Leidenschaft zum Wein und die Arbeit in der Steillagen näher zu bringen. Die Wertschöpfung für Steillagen-Weine zu erhöhen und weiterhin geilen Wein zu machen!

Herzlichen Dank für das Gespräch. Und weiterhin viel Erfolg.