Einmal wurde Christine gefragt, weshalb sie Winzerin geworden ist. Ihre Antwort: "Na ja, ich trinke ganz gerne ein Gläschen Wein zum Feierabend." Die Erwiderung: "Okay, ich trinke auch gerne Kräuterlikör, dafür gehe ich aber nicht in den Wald und sammle 50 Kräuter." Natürlich hatte sie noch andere Gründe. Quasi der Familientradition folgend und "weil Wein einfach zu meinem Leben gehört, selbst mein Freundeskreis schätzt ihn sehr." Daher war klar, dass sie eine Ausbildung zur Weinbautechnikerin begann. Dazu gehören jedoch auch Praktika und die heimatverbundene Christine musste sich anfangs schon sehr überwinden, einen dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland zu absolvieren, im südlichsten Weinanbaugebiet der Welt Central Otago.

Dann die Überraschung: "Spannend war hier einfach alles. Hier konnte ich alle Aufgaben während der Weinlese im Keller erledigen und einen großen Überblick gewinnen." Besonders bemerkenswert fand sie die lockere Art auf dem für die dortigen Verhältnisse mit 53 Hektar Rebflächen kleinen Familienbetrieb. "Ich hatte noch nie einen so entspannten Herbst wie auf der anderen Seite der Welt. Zudem konnte ich meine Rotweinkenntnisse auf Vordermann bringen."

Wieder daheim in Edenkoben baute sie ihren ersten eigenen Wein aus, eine 2012er Spätburgunder Spätlese trocken. Diese sollte eineinhalb Jahre im Barrique reifen und dafür wollte sie ein ganz spezielles Fass. "Mein Vater meinte, bestell was du denkst, und als er dann die Rechnung sah, fiel ihm direkt die Kinnlade runter." Aber im Jahr darauf kaufte er ebenfalls so eines.

Da jedoch auf dem heimischen 14 Hektar Gut weiße Sorten den Ton angeben, experimentierte Christine danach erfolgreich vor allem mit Rieslingen und weißen Burgundersorten. Das dafür nötige Händchen verdankt sie ihrem früheren Lieblingsfach Sensorik und ihrer Neugierde an fremden Weinen. Kein Wunder, dass sie auch locker die Tests zur Qualitätsweinprüferin bestanden hat.

Doch Wein ist nicht alles, was ihr Spaß macht. "Ich koche unheimlich gerne die alte Hausmannskost, etwa Fleschknepp (Fleischknödel) mit Meerrettichsoße oder Dampfnudeln mit dicker Salzkruste, und probiere sehr gerne anderes aus, wie Lachs auf Zedernholz gegrillt und Aioli." Dazu fährt sie gerne Ski, geht ins Fitnessstudio oder genießt Wanderungen im Pfälzer Wald. Den Abend lässt sie dann mit ein paar Seiten bevorzugt aus Happy-End-Romanen enden. Begleitet von einem Gläschen Wein. Und ihre nächsten Ziele? "Ich will über unseren Gästehausbetrieb und dem Wohnmobilstellplatz den Ab-Hof-Verkauf und den Paketversand steigern." Das sollte ihr nicht schwer fallen.

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