Während ihrer Zeit als pfälzische Weinprinzessin beendete die damals 24-jährige Pfälzerin gerade ihre Ausbildung zur Weinbautechnikerin in Bad Kreuznach. Das ist, kleines Jubiläum, zehn Jahre her. Natürlich hatte sie dann so ihre eigenen Vorstellungen vom Wein und zum Glück gab ihr Vater ihr gleich die Freiheit, zwei Weinberge nach ihren Ideen zu bewirtschaften und den Wein auszubauen. Das war der Startschuss für ihre eigene Weinlinie AC (Anne-Christin). Den ersten Weinen, einem Riesling AC und einer sehr trockenen Scheurebe AC, verlieh sie mit Hilfe einer befreundeten Grafikerin neue Etiketten. "In Pink und sehr weiblich gestaltet", blickt sie zurück.

Zwei Jahre später ergänzte sie diese Linie mit der Rotweincuvée Filius AC, aus den Sorten Cabernet Sauvignon und Shiraz, die zuvor noch nie im Weingut angeboten wurden. Der Filius ist seitdem ein wichtiger Wein im Sortiment und hat sich sehr gut etabliert.

Einen gewissen Hang zu Experimenten ist Anne-Christin also nicht abgeneigt, nur Orange-Weine stehen in nächster Zeit nicht auf dem Plan. "Da ich eher für fruchtbetonte, filigrane Weine bin, wird das auch erstmal kein Thema sein. Ich sehe es aber positiv wenn es im deutschen Weinbau solche Weine gibt, die eine Geschichte erzählen und nicht unbedingt auf herkömmliche Weise entstanden sind", schränkt sie ein wenig ein. "Das macht das ganze irgendwie spannend und aufregend."

Aufregende Momente hat sie derzeit reichlich. Etwa bei Verkostungen in der rustikalen aber dennoch modern eingerichteten Weinprobierstube, die in einem alten Fachwerkhaus von 1566 untergebracht ist. "Durch meine offene Art bei der Weinprobenmoderation haben wir einen sehr starken Zulauf und die Gäste fühlen sich familiär willkommen und kommen gerne wieder." Dann steht in diesem Jahr noch eine große Umstellung in Sachen Ausstattung und Etikettierung auf dem Programm. Dazu hat sie seit dem Frühjahr 2018 mit drei befreundeten Winzerinnen eine Vereinigung namens Lady-Cuvée aufgebaut. Zusammen mit Jasmin Eck, Ines Rehm und Carolin Wolf, alle ebenfalls in den elterlichen Weingütern tätig, präsentiert sich Anne-Christin seitdem auf Weinmessen und Events. Diese Erfolgsgeschichte wollen die vier aktiven oder ehemaligen Weinprinzessinnen weiter schreiben, tolle Events sind gerade in Planung.

Und wie kam sie zum Wein? "Als einziges Kind einer Winzerfamilie war es für mich klar, dass ich das wertvolle von meinem Vater aufgebaute weiterführen möchte. Eine Alternative ist mir eigentlich nie eingefallen." Zum Glück.

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