So kann Wein schmecken & duften
Primäre Weinaromen
Viele Weingenießer können zwar sagen, ob ihnen ein Wein schmeckt oder nicht. Doch wenn es zu einer genaueren Beschreibung der Aromen geht, sind viele ratlos und wissen nicht recht, wie sie ihre Wahrnehmung in Worte fassen können. Und das ist kein Wunder, denn Weinaromen sind sehr komplex und vielseitig. Das sogenannte „Wein-Aromarad“, welches 94 potenzielle Einzelaromen eines Weins aufführt, kann dabei eine große Hilfe sein. Weinkenner unterteilen die Weinaromen in Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen, welche wir ihnen im Folgenden erläutern werden:
Die Primäraromen werden auch als Fruchtaromen bezeichnet, da sie direkt von den verwendeten Rebsorten bzw. deren Trauben stammen, die jeweils einen charakteristischen Geschmack entwickeln. So riecht die weiße Sauvignon Blanc beispielsweise oft nach Stachelbeere oder gemähtem Gras. Neben der Rebsorte haben auch Klima und Böden einen entscheidenen Einfluss auf die Primäraromatik.
Sekundäre Weinaromen
Sekundäraromen entstehen für gewöhnlich bei der Gärung und dem Ausbau des Weines, also während der Herstellung, vor allem durch von Hefen und Bakterien verursachten Reaktionen. Die Sekundäraromatik hängt stark davon ab, für welche Methodik der Weinbereitung sich der jeweilige Winzer entscheidet.
Rotweine sind wiederum dafür bekannt, dass sie mehrere Monate bis mehrere Jahre im Holzfass ausgebaut werden. Durch diesen Holzkontakt entstehen Aromen wie Vanille, Rauch, Kokosnuss, Kaffee oder Tabak im Wein. Zu den typischen Sekundäraromen gehören: betontere Fruchtaromen, eingekochte Früchte, die an Marmeladen erinnern, Honig, würzige Holz- und Vanillenoten, buttrige und nussige Aromen, schwarzer Pfeffer, Trüffel, Anis, Lakritze sowie animalische Noten wie Leder, Stallgeruch oder Moschus. Das Butteraroma im Chardonnay stammt beispielsweise von ganz bestimmten Bakterien.
Tertiäre Weinaromen
Zu guter Letzt gibt es noch die sogenannten Tertiäraromen, welche bei der Reife in Fass und Flasche entstehen. Sie entstehen also während des Ausbaus und durch kontrollierte Interaktion mit Sauerstoff. Chemisch betrachtet, reagieren Geschmacksstoffe, die an Phenolmolekülen hängen, mit dem wenigen Sauerstoff in der Flasche. Dieser Prozess ist dafür verantwortlich, dass sich die Aromatik des Weins verändert. Zum Beispiel verwandeln sich die anfangs frischen Fruchtaromen des Rotweins oftmals in Aromen von Trockenfrüchten, wie beispielsweise Rosinen und Feige. Doch bei langer Lagerung des Rotweins in der Flasche, entstehen des öfteren auch Schokoladen- oder Nougattöne. Bei Weißweinen sind typische Tertiäraromen Sherry-Noten (Mandeln, Nüsse), Petroleum und Kamille. Da der Großteil der Weine heutzutage allerdings jung getrunken wird , spielen die Tertiäraromen oftmals nur eine untergeordnete Rolle.
Typische Weißweinaromen
An dieser Stelle haben wir für Sie die typischsten Aromen abgebildet, welche auf die meisten Weißweine zutreffen. Natürlich kann es sein, dass Sie je nach Wein andere Aromen bemerken. Diese Auflistung soll nur als Orientierung dienen.
Aromen
Früchte
Apfel ~ Zitrus ~ Pfirsich
Aromen
Kräuter
Rose ~ Thymian ~ Heu
Aromen
Holz & andere
Honig ~ Mandeln ~ Petrol
Typische Rotweinaromen
Auch diese Auflistung der bekanntesten Rotweinaromen soll Ihnen lediglich als Orientierungshilfe dienen und es kann durchaus sein, dass Sie in Ihrem Wein andere Aromen bemerken. Es gibt noch zahlreiche weitere Aromen zu entdecken. Hierfür kann Ihnen das oben bereits genannte Aromarad eine große Hilfe sein.
Aromen
Früchte
Kirsche ~ Pflaume ~ Johannisbeeren
Aromen
Kräuter
Lakritze ~ Rosmarin ~ Pfeffer
Aromen
Holz & andere
Vanille ~ Tabak ~ Leder