Auf den Spuren des Riesling

Die Mosel ist das eigentliche Fahrgebiet dieser Weinreise, die Nicko, unterstützt durch den Partner „Falstaff“, ansteuert. Start und Ziel der Reise sind Frankfurt, doch der Rhein spielt diesmal eher eine Nebenrolle, der Main wird lediglich als Zubringer genutzt. Hauptdarsteller auf dieser Fahrt wird der Mosel-Riesling sein. 140 Passagiere sind an Bord des 2020  fertiggestellten Neubaus „NickoSpirit“, der – coronabedingt – bisher kaum unterwegs war. Nun  also kurvt das mit seinem verglasten Bug futuristisch anmutende Schiff die Mosel stromaufwärts, durch zahlreiche Schleusen bis nach Luxemburg. Anschließend geht es die Strecke wieder retour.

Steile Weinberge

Steil ziehen sich rechts und links die Weinberge empor, oft unterbrochen durch schmale  Stahlträger. Auf denen transportieren die Winzer mit sogenannten Monorackbahnen Material und oft auch sich selbst nach oben – ein abenteuerliches Unterfangen, das hier und da auch Urlauber buchen  können.

Schöner aber ist es, diese wunderbare Weinkulturlandschaft zu durchwandern, die so  typisch deutsch wirkt und dabei zugleich fast mediterrane Züge annimmt: Oregano wächst hier, Lavendel und Thymian, in den grob gemauerten Steinwänden verstecken sich Eidechsen, die sich tagsüber scheinbar träge in der Sonne aalen. Und mit viel Glück sieht der Wanderer einen Apollofalter, der mittlerweile als typisch für die Region gilt.

Mosel-Riesling – ein Genuss

Nach einem Spaziergang in der Höhe lohnt es sich, im Tal einzukehren. Denn wie der Literat Ernst Jünger schon wusste: „Nichts macht mit einer Landschaft vertrauter, als der Genuss ihrer Weine.“ Auf den Karten steht – natürlich – allen voran Mosel-Riesling.

Mit Genuss kennt sich auch Michael Hambrech aus, Eigentümer einer gleichnamigen Schnapsbrennerei in Karden. Er sagt: „Man  kann  nur Gutes destillieren, wenn man Gutes brennt.“ Und das sei am besten überreifes Obst, das viel  Zucker und viele Aromen aufweise. Daraus macht Hambrech dann Apfel-Brand und Mirabellen-Wasser, aber auch Moselhefe und Moseltrester (mit jeweils 40 Prozent Alkoholgehalt)  – schließlich ist auch Karden umgeben von Weinreben.

Bierbrauer als Winzer

Während Hambrech einen traditionellen Familienbetrieb führt, war Roman Niedwodniczanski Quereinsteiger: Sein Erbe aus der Bierbrauer-Dynastie Bitburger hat er vor einigen Jahren in das Weingut Van Volxem investiert, es restauriert und schließlich einen Neubau über der Saar errichten lassen. Dieser ist mittlerweile Blickfang und  Publikumsmagnet und bringt ausgezeichnete Saar-Rieslinge hervor.

Vom „Blättermanagement“  spricht denn auch Van-Volxem-Mitarbeiter Christian Reichart, schwärmt von den Fässern aus  eigenen Eichen, die ein österreichisches Unternehmen anfertigt und auf das man schon mal zehn Jahre warten muss, weil, wie es heißt: „Winzer und Sommeliers wissen: die besten Fässer kommen aus Waidhofen an der Ybbs, produziert von Familie Stockinger.“

Holz und Wein

In die ovalen  Holzbehälter kommen dann drei Jahre erst unempfindliche Weißburgunder, bevor sie bereit sind für die sensiblen Rieslinge, die während der Lagerung eine zarte, kaum spürbare Karamell-Note annehmen, die gut zu der fruchtigen, mineralischen Frische der Rieslinge passt.