Spannendes Schülerweinprojekt
Unter dem Motto "A,Tüpisch - Wein anders als gedacht" präsentieren dreizehn Studierende der Veitshöchheimer Weinbau-Technikerklasse vier besondere Weine.
"Wir haben uns im Team Building zu Beginn des Studiums vier Werte erarbeitet, für die wir als Klasse stehen: Engagement, Toleranz, Ehrlichkeit und Respekt", so Klassensprecher Niklas Heger aus Miltenberg. "Die vier Werte, die wir uns gesetzt haben, leiten unsere Klassengemeinschaft und spiegeln sich in unseren Weinen wider."
Nach zwei Jahren Ausbildungszeit haben die Studenten unter der Leitung von Dr. Matthias Mend vom Institut für Weinbau und Oenologie an der Landesanstalt für Weinbau & Gartenbau mit ihrem Projekt "A,Tüpisch" vier Weine in die Flasche gefüllt, die nach eigenen Angaben vom ersten Rebtrieb im Weinberg bis zum letzten Tropfen aus der Füllanlage gehegt und gepflegt wurden. Dabei handelt es sich um einen Silvaner, einen Riesling, einen Grauburgunder und einen Secco, die jeweils in 0,75 Liter Flaschen mit Bügelverschluss angeboten werden.
Die Trauben aller vier Weine entstammen dem Thüngersheimer Scharlachberg und dem Veitshöchheimer Wölflein. Sowohl beim Anbau, als auch bei der Verarbeitung der Produkte setzten die dreizehn Studenten auf Qualität statt Quantität und produzierten nebenbei auch noch klimafreundlich: Reduzierung der Erträge für gesunde und geschmackvolle Trauben, Entblättern der Anlage, handgelesene Trauben statt Maschinenarbeit und bewusst ausgewählte Ausbaumethoden für jede einzelne Rebsorte.
Was Wein mit gesellschaftlichen Werten gemein hat
"Gerade in Zeiten der Spaltung wollen wir mit unseren Weinen und den dazugehörigen Leitmotiven für ein besseres Miteinander in der Gesellschaft werben", berichtet Niklas Heger. "Ebenso soll es mit unseren individuellen Etiketten ein Gefühl von Miteinander sein, dass jeder unterschiedlich ist, aber zusammen eine Gemeinschaft bildet."
Der Leitsatz des Engagements spiegelt sich dabei im Mehraufwand des Secco wider, die bei der Gärung entstandene Kohlensäure im Produkt zu behalten und somit den Wein in einer besonderen Ausbaurichtung anzusiedeln. Die Toleranz hingegen fängt in den Augen der dreizehn Männer bereits bei der Farbe des Weines an. In seiner Farbgebung ähnelt der von ihnen kreierte Grauburgunder mehr einem Rosé als einem Weißwein. Tolerant ist der Wein aber nicht nur in seinem Aussehen, sondern auch gegenüber der Umwelt: naturbelassen und SO2-arm gefüllt.
Wein Nummer drei ist ein Riesling, der spontan vergoren, wild in der Natur gewachsen und ohne chemische Stoffe auf natürliche Art und Weise entstanden ist. Ganz nach dem Motto: "Ehrlich gärt am längsten." Den Abschluss bildet der Silvaner von einem tiefliegenden, steilen Weinberg, der, so die Jungwinzer, aus "Respekt" vor Tradition und Moderne sowohl im neuen Muschelkalkfass als auch im Eichenholzfass reifte.
Die 13 Teammitglieder, Fabian Fischer aus Naumburg, Niklas Heger aus Miltenberg, Franz Lucius aus Neubrandenburg, Lukas Pfister aus Kammerforst, Benjamin Röll aus Lodersleben, Michael Römmelt aus Escherndorf, Simon Ruppenstein aus Oberschwarzach, David Rützel aus Eibelstadt, Johannes Sauer aus Köhler, Valentin Sauer aus Böchingen, Moritz Schröder aus Jena, Christian Seger aus Lindach und Christoph Wolfram aus Leipzig, peppten die Flaschen optisch durch selbstdesignte Etiketten mit ihren den Konsumenten entgegen lachenden Gesichtern auf.
Unterstützt wurde das Projekt unter anderem vom rund 1.650 Mitglieder starken "Verband Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.a-tuepisch.de oder bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau unter 0931 / 98 01 566
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