Auf der Suche nach fränkischen Weingütern, die sich auf Rotweine spezialisiert haben oder zumindest ein paar ausdrucksstarke Rote anbieten, landet man bei einem Betrieb, der den Namen quasi als Programm hat. Das Weingut Roth in Wiesenbronn begann schon frühzeitig mit roten Reben zu experimentieren. Gerhard Roth, der seinen Betrieb als einer der ersten bereits 1974 auf ökologischen Weinbau umgestellt hatte, pflanzte vier Jahre später seine Lieblingssorte am Heller Berg an, den Blaufränkisch. Zusammen mit seiner Tochter Nicole, die den Betrieb mittlerweile übernommen hat, entwickelte er dazu die Cuvée Purpur aus Blaufränkisch, Domina und Spätburgunder und die "G" Rotweincuvée aus den Sorten Cabernet Dorsa und Cabernet Mitos, die alle mit zu den besten Rotweinen Frankens zählen. Die Roten lagern im klassischen Eichenholzfass oder im Barrique, wobei alle Fässer grundsätzlich von Wiesenbronner Bäumen stammen. "Nicht nur, weil Regionalität für uns eine wichtige Rolle spielt, sondern weil das außerdem unseren Terroirgedanken vervollständigt", berichtet Nicole Roth, die 2021 bei der Verkostung "Winzerinnen des Jahres" den zweiten Platz erreichen konnte. "Schließlich bringt eine 120-jährige Eiche auch ihr eigenes Terroir mit, das ist für unsere Weine die optimale Reifeumgebung."